Freitag, 26. August 2011

Klartext: Häusliche Gewalt und Migrationshintergrund

von Zoé

Der Club und mit ihm der Tages-Anzeiger lieferten diese Woche ein weiteres Paradestück in Sachen verfehlter Integrations-Politik. Club-Thema war der Doppelmord von Pfäffikon, von der Schlagzeile der Tagi-TV-Kritik wäre man jedoch nicht darauf gekommen: 'Schweizer Männer machen mehr Probleme als Ausländer', so die polemische Überschrift. Wohlgemerkt Schweizer Männer mit ausländischer Ehegattin. Diese Aussage hatte Carola Ernst, ihres Zeichens Leiterin der Integrationsschule Fischental (ZH), in die Club-Diskussionsrunde geworfen. Ihrer Beobachtung nach kämen so manche mit Ausländerinnen verheiratete Schweizer Männer mit der wachsenden Integration ihrer Frauen nicht klar. 

Nun, inwieweit ihr Statement für Schweizer Männer ohne ausländische Ehefrau repräsentativ ist, deren Kinder zudem nicht auf eine Integrationsschule gehen, wäre die eine Sache, die zu hinterfragen wäre. Die andere ist die, dass einmal mehr wohlmeinende mediale Augenwischerei betrieben wird, um bestehenden (Image-)Problemen ihre lebensweltliche Schärfe zu nehmen. Nur zeigen Statistiken deutlich, dass häusliche Gewalt, und um die ging es in diesem Zusammenhang, zu einem signifikanten Teil ein Ausländerproblem ist: die Gewaltbetroffenheit von Frauen mit Migrationshintergrund wird höher eingeschätzt als die von Schweizerinnen, und bei den Tätern sind Männer mit Migrationshintergrund überproportional vertreten.


  • Gemäss Polizeidaten der Städte Zürich (Steiner 2004) und Biel (Petignat 2007) sind bei den Tätern rund 65% Ausländer und etwa 35% Schweizer (bei einem Ausländeranteil an der Bevölkerung von rund 28%!).
  • Dreimal mehr Mörder: Gemäss der Statistik des Bundesamtes für Statistik BFS zu Tötungsdelikten ist im Bereich häuslicher Beziehungen der Anteil der registrierten Tatverdächtigen unter der männlichen ausländischen Wohnbevölkerung in praktisch allen Altersgruppen deutlich höher als unter der Schweizer Wohnbevölkerung. Auf einen schweizerischen Tatverdächtigen kommen 3.1 ausländische (Zoder 2008).
  • Gemäss der Prävalenzstudie von Killias et al. 2004 erhöht statistisch betrachtet bei den Charakteristiken des Partners die nicht-schweizerische Nationalität das Risiko von Gewalt in der Beziehung.


(Quelle: Informationsblatt: Häusliche Gewalt im Migrationskontext, www.ebg.admin.ch/dokumentation/00012/00442/index.html?lang.)

Es muss einen bei dieser Faktenlage stutzig machen, dass die Autoren des Informationsblatts umgehend nach Darlegung der Studienergebnisse dazu übergehen, selbige kleinzureden, indem sie mit Nachdruck auf die (selbstevidente) Tatsache hinweisen, dass die Überrepräsentation von Ausländerinnen und Ausländern sowohl auf Täter- als auch auf Opferseite es nicht erlaube, Paargewalt lediglich als Problem gewisser Nationalitäten oder Kulturen zu erklären
"Ausländerinnen und Ausländer stellen nur eine unter weiteren Bevölkerungsgruppen mit erhöhter Prävalenz häuslicher Gewalt dar. Unterschiede können nicht allein durch den Faktor 'Staatsangehörigkeit' erklärt werden, sondern viel eher durch eine Konglomeration von anderen, z.B. sozioökonomischen Faktoren (prekäre Einkommens- oder beengende Wohnverhältnisse etc.) oder das Alter (unter jungen Menschen ist Paargewalt verbreiteter) erklärt werden. Das heisst, auch Schweizer und Schweizerinnen werden unter einer ähnlich hohen Belastung durch Risikofaktoren in vergleichbarem Masse gewalttätig."

Während hier zunächst der Eindruck entstehen soll, dass Schweizer Männer ebenso oft zuschlagen würden, wenn es beispielsweise schlecht um die Haushaltskasse bestellt wäre, wird an späterer Stelle auf die Rolle der Kultur als Faktor von häuslicher Gewalt eingegangen. Allerdings folgen auch hier auf die Benennung des Problems sogleich die gängigen (selbstevidenten) Beschwichtigungsfloskeln"Verschiedene Studien zeigen, dass kulturelle Aspekte wie gewaltbejahende und gewalttolerierende Normen, starre Rollenbilder mit stereotypen Werten von überlegener Männlichkeit und untergeordneter Weiblichkeit etc. das Risiko häuslicher Gewalt erhöhen. Kultur als alleinigen Grund für Gewalt zu nennen, entspricht der Komplexität von Gewaltsituationen jedoch nicht und lenkt von einer differenzierteren Betrachtung der Entstehungsbedingungen häuslicher Gewalt ab.“

Sehen wir uns die Zusammenfassung der Studienergebnisse noch einmal nüchtern an: 

  • Ausländerinnen laufen statistisch betrachtet stärker Gefahr, Opfer von häuslicher Gewalt zu werden als Schweizerinnen.
  • Ausländer sind häufiger unter den Tätern zu finden als Schweizer. 
  • Der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung von ca. 20 Prozent unterstreicht das überproportionale Auftreten von häuslicher Gewalt in bestimmten Migrantenkreisen zusätzlich.


Zur Erklärung der Überproportionalität wird eine Vielzahl von Faktoren herangezogen, darunter sozioökonomische, demografische und kulturelle. Deren Zweck ist aber offenbar nicht, das Problem klar zu umreissen. Vielmehr soll verbale Beschönigung betrieben werden, um die erwiesene Überproportionalität zuletzt hinter einer forcierten Verallgemeinerungen des Problems in den Hintergrund treten zu lassen.

Cui bono, fragt man sich da einmal mehr. 

107 Kommentare:

  1. Danke, Zoé. Insofern stimmt eben auch die Aussage: "Kosovaren schlitzen Schweizer auf". Basta.

    Übrigens war der schwerverletzte Schwinger in Interlaken SVP-MItglied.

    Es scheint in diesem Land normal geworden zu sein, dass Gewalt, die vom Fremden ausgeht, totgeschwiegen und beschwichtigt wird, während sich sensible Korrektmenschen über politische Plakate einer 30%-Partei erzürnen, die übermalt und zerstört werden, weil sie "ein Klima der Intoleranz und Fremndenhass" kreierten.

    Gewaltsame Störung "gegnerischer" Veranstaltungen (2007 Bundesplatz), Farb und Kotanschläge auf Privathäuser, Zusammenprügeln von Nationalräten, Anschläge auf das Leben von Plakatdesignern, Verwüstung von Parteibüros, aufgeschlitzte Kehlen - braucht es einen Toten, bevor auch dem hinterletzten Idioten klar wird, WER hier auf einen quasi Bürgerkrieg hinarbeitet?

    AntwortenLöschen
  2. Zoé, ich danke Dir für diese Fleissarbeit, die ich längst für mich selbst hätte erledigen sollen. Da ich praktisch wöchentlich mit dem Thema 'häusliche Gewalt' konfrontiert bin, bin ich eindeutig befangen, da ich so gut wie keine ausländischen Klienten (mit 'Migrationshintergrund') habe. Ich sehe also nur Frauen (in zunehmendem Masse auch Männer), die physisch und psychisch bedroht werden von ihren Lebenspartnern und die im weiteren Sinne unserem Kulturkreis angehören.
    Das, was ich da sehe und höre, ist oft genug extrem belastend, als wesentlich tiefgreifender empfinde ich jedoch die Auswirkungen auf die Kinder in so einer Familie. Man muss nicht aus einer kosovarischen Familie stammen, um Herausforderungen des Lebens nur mit Gewalt begegnen zu können - es gibt genügend hiesige Familien, in denen Kinder nur sehr wenig Spielraum haben, adequate Verhaltensweisen zu entwickeln. Aber sie tun es, die überwältigende Mehrheit der Kinder, so weit ich das beurteilen kann, werden 'normale', unauffällige Bürger. Was ich damit sagen will:

    1. Wir haben alle eine Wahl. Das gilt sowohl für die Einwanderer als auch für die Politiker und die Opfer von häuslicher Gewalt.

    2. Ich wiederhole mich, aber ich muss es einfach wieder sagen: wenn Verhaltensweisen, die mit unseren Vorstellungen von gesellschaftlichem Leben nichts zu tun haben, nicht mehr ins Land getragen werden sollen, muss einfach eine Nulltoleranz gelten. Nur klarste Regeln, ein ganz eindeutiger Regelkatalog und Bewährungsmassnahmen (im Sinne von: einreisen und bleiben darf nur, wer unterschreibt und sich daran hält) sorgen für Respekt unserem Wertesystem gegenüber.

    2. In einer solchen Situation können die Opfer darauf hoffen, Hilfe zu bekommen, sie haben verbesserte Möglichkeiten, aus diesem, oft von Ferne gelenkten, gewalttätigen Teufelskreis auszubrechen, weil sie wissen, dass ihre Anliegen ernst genommen werden und unser System die Täter ausweist/bestraft/adequat behandelt.
    Das ist bisher nicht der Fall.

    3. Du hast völlig Recht, Zoé, wir sind noch weit von Lösungen entfernt, wenn das duckmäuserhafte, politisch motivierte, engstirnige Denken und, als Konsequenz, die Auswüchse in der Sprache nicht einmal bei eindeutiger Faktenlage benannt werden dürfen.

    AntwortenLöschen
  3. Wer im politischen Diskurs nicht schon vor Sachbeschädigung (als angeblich legitime "Form der freien Meinungsäusserung") zurückschreckt, der hat den ersten entscheidenden Schritt getan, von dem es kein Zurück mehr gibt. Auch wer systematisch Plakate vandalisiert hat sich auf einen Trip ausserhalb der Plattformen und Institutionen der politischen Auseinandersetzungen begeben. Er operiert aus dem Abseits. Aus dieser Position ist dann alles möglich, bis hin zum politischen Mord, wie er von einem Monat die Welt erschüttert hat.

    AntwortenLöschen
  4. Astrid, mir ist klar, dass das Problem häusliche Gewalt uns alle betrifft; immerhin wird ein Drittel der Taten nicht von Ausländern begangen. Es geht mir jedoch darum, dass - wie auch Du es sagst - dieses Problem erst dann adequat in Angriff genommen werden kann, wenn es klar umrissen ist. Das heisst für mich, dass der kulturelle Faktor gleichberechtigt neben die anderen gestellt werden muss, und nicht hinter diesen kaschiert wird.

    Natürlich kommt man nicht umhin festzustellen, dass in bestimmten Migrantenmilieus jeweils gleich mehrere Faktoren zusammenkommen: kulturelle Prägung, schwierige Finanzsituation, geringer Bildungsstand, Gefühl des Überfordertseins etc. Aber das darf in meinen Augen nie als Entschuldigung gelten, und macht auch per se noch keinen Mann zum Schläger.

    AntwortenLöschen
  5. Ja, Zoé. Mir ging es darum, auf meine umständliche Art und Weise, zu sagen, dass wir als Schweiz das Recht haben müssen, Kulturkreise, die Gewalt als Lösungsmittel dulden bzw propagieren, herauszuhalten bzw ihnen klar und deutlich unsere Regeln zu verschreiben und Verstösse zu ahnden.

    Es verschlägt mir allerdings fast den Atem und ich sehe doch eher schwarz, wenn ein einheimischer SP-Unterstützer grinsend in eine Fernsehkamera hinein sagt, dass Plakatvandalismus ein adequates politisches Mittel darstellt. Das, kombiniert mit den Beschönigungsfloskeln bestimmter Kreise, lässt mich doch eher deprimiert zurück.

    AntwortenLöschen
  6. adÄquat - bitte um korrektes Deutsch.

    Zoé, bei diesen Zahlen kann der kulturelle Faktor wohl kaum gleichberechtigt neben anderen den stehen. Würde es sich um Krebsrisiko oder um Erbkrankheiten handeln, so würde man davor auch nicht die Augen verschliessen können und könnte es kaum gleichberechtigt neben anderen Faktoren wie Körpergrösse, Alter und Ernährungsweise stehen lassen.

    AntwortenLöschen
  7. @Astrid: ich bezog mich auf genau diese Geschichte.

    AntwortenLöschen
  8. Astrid, das unterstreiche ich. Als Gesellschaft müssen wir das Recht haben, nicht nur Verhaltensregeln aufzustellen und Übertritte zu ahnden, sondern auch klar und deutlich benennen zu dürfen, bei welchen Delikten Ausländer im Vergleich zu Schweizern überproportional vertreten sind und aus welchen Kulturkreisen sie stammen. Danach kann man sich fragen, wo die Gründe dafür liegen und welche präventiven Massnahmen denkbar sind. Damit wäre im Übrigen auch allen integrierten Ausländern gedient, von denen nicht wenige zwischenzeitlich SVP wählen, weil sie es leid sind, ständig mit den Kriminellen aus ihren Heimatländern in einen Topf geworfen zu werden.

    Dasselbe mit dem Hooliganproblem: weshalb muss sich die Polizei dafür rechtfertigen, dass sie diese Szenen ins Netz gestellt hat? Soll etwa die Bevölkerung weiter im Glauben gehalten werden, dass diese kriminellen Randalierer nicht mehr als putzige Lausbuben sind?

    O., verstehe ich Sie richtig: wollen sie den kulturellen Faktor über die anderen stellen? Das scheint mir doch schwierig, weil nicht jeder Balkaner (um ein konkretes Beispiel zu nennen) ein Frauenschläger oder Messerstecher ist. Da kommt doch jeweils einiges mehr zusammen.

    AntwortenLöschen
  9. Ok, Herr Oberlehrer (Sie dürfen mich zwischendurch auch gern mal loben - ich finde, dafür, dass ich täglich in zwei Sprachen jongliere, mache ich relativ wenig Fehler; aus mir wird jedoch in keiner Sprache je ein präziser Schreiberling.....).

    Ich sage Ihnen noch etwas, und nur in diesem (relativ) geschützten Rahmen:
    Als Kind und Enkelin von Ausgewanderten, politisch Verfolgten, diversen Täter- und Opfervölkern zugehörige bin ich aufgewachsen mit dem Diktum einerseits, dass man keinem Anklopfenden die Tür vor der Nase zuschlägt. Andererseits war es selbstverständlicher Teil meiner Erziehung bzw. Sozialisierung, dass jeder seines Glückes Schmied ist, jeder ist selber dafür verantwortlich, auch aus einer besch..... Situation noch das Beste zu machen. Zu meinem Hintergrund gehören Grosseltern, die selbst alles verloren haben, aber den allergrössten Wert auf Ausbildung bei ihren Kindern und später Enkeln legten - zum Teil unter sehr hohen (finanziellen) Opfern.

    Das sage ich Ihnen nur, um zu erklären, warum es mir manches Mal schwerfällt, die harte Linie, von der mir mein Verstand sagt, dass sie die einzig mögliche und richtige ist, auszusprechen bzw. anzuwenden. Es gibt diese Diaspora-Caroline in mir, die noch das Gefühl hat, man könnte selbst einmal in die Situation kommen, zu emigrieren oder irgendwo der ungeliebte Wirtschaftsflüchtling zu sein.

    AntwortenLöschen
  10. Eigentlich ist es hochinteressant, dass wir, die wir hier bislang zu diesem Thema diskutieren, alle selbst einen Migrationshintergrund aufweisen und bereit sind, Klartext zu sprechen - im Gegensatz offenbar zu vielen 'waschechten' Schweizern. Oder Schweizer Politikern.

    Astrid, was die harte Linie angeht, kann ich Dir nachfühlen. Am Ende geht es mir jedoch um die Frage, mit was für einer Haltung man in ein anderes Land kommt. Vieles ist davon abhängig.

    AntwortenLöschen
  11. @Zoé: sie widersprechen sich, oben sagen sie man sollte "klar und deutlich benennen zu dürfen, bei welchen Delikten Ausländer im Vergleich zu Schweizern überproportional vertreten sind und aus welchen Kulturkreisen sie stammen".

    Und wenn irgendwer genau dies macht, kommen sie mit ihren Bedenken, weil ja nicht JEDER Kosovare ein Messerstecher sei - was auch niemand behauptet, wenn man die Delikthäufigkeit nach Nationalität der Täter anschaut.

    Man muss aber sagen können: In Schweizer Gefängissen sitzen (trotz formidabel ausgebauter Sozialstaats-Infrastruktur) 70& Ausländer ein und bei schweren Gewaltdelikten sind die Kosovaren oder was weiss ich wer überproportional vertreten.

    @Astrid: der Jud hat immer seine Koffer griffbereit...
    Sie scheinen zu vergessen, dass ich auch einem gemischten Elternhaus entstamme. Es geht nicht um "die Ausländer" sondern um Jahrzehnte "Ausländerpolitik", die auf falschen ideologischen Grundsätzen aufgebaut war. Wir Bürgerlichen müssen das jetzt korrigieren.

    Parallelgesellschaften verhindern, Scum ausweisen, Integrationswille und Bürgersinn fördern, auf die Bedürfnisse von Wirtschaft und Gewerbe eingehen, die Zuwanderung eigenständig regulieren (heisst nicht unbdêdingt: beschränken) - die Augen vor den Realitäten nicht mehr verschliessen!

    AntwortenLöschen
  12. zu den Handlungsmöglichkeiten in der allgemeinen politischen Lage ein interessantes Interview dazu aus D. Ich bin klar der Meinung, dass wir als CH unsere (demokratisch erarbeitet)Vorstellung in die CH-Gesetzgebung einfliessen lassen sollen. Doch wer denkt, dass die ohne Widerstände (vorwiegend ausserhalb, aber natürlich auch innerhalb unserer poli. Landschaft siehe GPS, SP, und weitere EU-afine Parteien) geht, der könnte sich auch täuschen bezüglich Zielerreichung in der Zukunft; siehe Interview.
    http://www.pi-news.net/2011/08/raddatz-politiker-sind-systemparasiten/


    schönes w.end

    AntwortenLöschen
  13. Es ist kein Widerspruch, sondern eine - wie ich finde - notwendige Differenzierung. Wenn Sie sich anschauen, aus was für Verhältnissen die Balkanschläger üblicherweise stammen, dann stossen sie in der Regel auf folgende Merkmale: patriarchale Familienstruktur, Macho-Attitüde (inkl. fehlgeleitetem Ehrbegriff und gesteigerter Aggressionsbereitschaft), niedriger Bildungsstand, kleines Einkommen. Wieso hört man nie von einem Messerüberfall eines kosovarischen Studenten oder serbischen Kaderangestellten? Eben. Und doch doch, auch diese Leute gibt es.

    AntwortenLöschen
  14. Zoé, ich meine, dass die Schweiz die Hoheit darüber hat, die Haltung, die ein Einwanderer mitbringt, mitzubestimmen und die Haltung des Staatswesens Schweiz zur Maxime zur erheben. Ein bildungsferner Albaner oder Kosovare, der aus wirtschaftlichen Gründen in die Schweiz einwandert, soll das dürfen, wenn ihm klargemacht wird, dass es keinen automatischen Familiennachzug geben wird, dass er Privilegien (und dazu gehören Sozialhilfe und Sprachschulen etc) verdienen muss und dass die Schweiz von ihm verlangt, seinen Kindern Ausbildungen zu ermöglichen und sie zu fördern, anstatt das verdiente Geld in die Heimat zu schicken, wo der Hausbau und ein dickes Auto mehr Stellenwert geniessen als Bildung. Für die Folgen, die seine Haltung, welche immer das auch ist, haben wird, muss der Einwanderer selbst verantwortlich gemacht werden. Und das bedeutet, dass ein Asylant einen anderen Forderungskatalog erhält als ein aus wirtschaftlichen Gründen Zugewanderter. Entscheidend ist und muss sein, was die Schweiz braucht. Ich habe keine Ahnung, warum das verwerflich sein soll.

    Ja, O, der Jud', der Pole etc. Aber keiner von ihnen, würde ich mal behaupten, hat Erwartungen an einen Staat gehabt - Hoffnungen vielleicht, aber keine Erwartungen. Und einem Staatswesen, dass sozusagen vorauseilend Erwartungen bedient, die Menschen an ihn haben könnten, ist zum Scheitern verurteilt.

    AntwortenLöschen
  15. Zysi, sehr interessantes Interview. Habe es nur kurz überflogen, aber es scheint mir, dass vieles den Nagel auf den Kopf trifft.
    Allerdings bin ich nicht so pessimistisch: ich glaube, dass es sowieso eine Illusion ist, dass die Welt bleibt, wie sie ist. Sie verändert sich ständig und das macht den meisten Leuten Angst, die auch Raddatz, wie mir scheint, bedient. Veränderung ist notwendig, das einzusehen scheint mir eher die Krux unserer Politiker. Stattdessen werden Rede- und Denkverbote aufgestellt, die verhindern sollen, dass wirkliche Veränderungen in Gang kommen. Wie ein Kind, das 'peekaboo' spielt......

    AntwortenLöschen
  16. Nein, Astrid, das ist überhaupt nicht verwerflich. Alles, was ich sagen wollte: es gibt Einwanderer, die kommen in die Schweiz, um zu arbeiten - sie bilden die Mehrheit. Und es gibt diejenigen, die aus der Erfahrung anderer gelernt haben, dass man in der Schweiz auch gut leben kann, ohne zu arbeiten. Gegen letztere braucht es eine effektivere Handhabe als bislang, und insofern schliesse ich mich Dir an: Sozialhilfe und Familiennachzug sollten Privilegien sein, die man sich erst erarbeiten muss.

    Habe das Interview auch gelesen. Was ich bemängeln würde: es bleibt über weite Strecken schwammig. Ich hätte mir etwas mehr konkrete Beispiele anstelle von allgemeinen Beschreibungen gewünscht.

    AntwortenLöschen
  17. So genau habe ich es eben noch nicht gelesen. Was mir kurz aufgestossen ist, ist der Weltuntergangston. Das führt bei mir sofort zu einem Abstossreflex. Aber ich lese es nochmal, irgendwann. En Guete!

    AntwortenLöschen
  18. Ist das Problem dieser Gewaltausbreitung nicht die Feigheit der Zeugen? Alle sind empört, aber jeder zieht den Schwanz ein.

    Ein Bekannter von mir wurde vor 4 Jahren totgeschlagen und die Täter sind freie Männer, weil die Zeugen feige Säue sind. Sogar sein "Freund" hat ihn sterbend im Stich gelassen, weil er vorbestraft war. Ich betone auch, dass der Ermordete kein Schläger war.

    AntwortenLöschen
  19. Wie soll es jemals einen Fortschritt geben bzw ein klareres, unideologischeres Denken, wenn unsere Bundesrätin Sommaruga heute im Tagi folgendes zu Protokoll gibt:

    '..Das Bürgerrecht ist in der Schweiz emotional und politisch aufgeladen. Die einen wollen möglichst alle Ausländer einbürgern - die anderen möglichst keinen..... ich bin motiviert, die verschiedenen Kräfte an einen Tisch zu bringen und dafür zu sorgen, dass wir doch noch vorwärtskommen...'

    Die Bundesrätin arbeitet mit Polemik und Polarisierung, Vereinfachung und Desinformation, erkennt nicht, dass es zwischen den zwei Polen Millionen von Menschen gibt, die einfach nur gehört werden wollen, will aber die 'Kräfte', die sie gar nicht benennen kann, an einen Tisch bringen.

    Dass sie nichts versteht, zeigt sich auch hier:

    '....holt die Wirtschaft nebst Topqualifizierten auch Schlechtgebildete ins Land. Die Arbeitgeber sollen diese Menschen nicht bei der ersten Rezession wieder entlassen, sondern sie weiterbilden und im Arbeitsmarkt halten.....'

    Unglaublich. Keinerlei Anzeichen dafür, dass man sich überlegt, den aus wirtschaftlichen Gründen ins Land Kommenden gleich zu Anfang klar zu machen, dass ihr Job auch wieder verloren gehen kann (wie übrigens bei absolut jedem anderen Arbeitnehmer) und dass sie dann das Land verlassen müssten. In einer Art vorauseilendem Giesskannenprinzip wird etwas postuliert, was nicht einmal diese Wirtschaftsimmigranten erwarten dürften.

    Ein Frusttag: zusammen mit der heutigen Binswanger-Polemik im Tagi-Magi über die angeblich dringende Notwendigkeit der Umverteilung jetzt/sofort/gleich (?????) macht mich das Sommaruga-Interview einfach nur hässig.

    AntwortenLöschen
  20. Eni, eine entsetzliche Geschichte. Das Thema Zivilcourage ist ein Minenfeld.

    Astrid, ich habe den Tagi heute noch gar nicht gelesen, aber was mir bei solchen Äusserungen sauer aufstösst: sie zeigen, dass vorhandene Bedenken - insbesondere die emotional aufgeladenen - nicht ernst genommen werden.

    AntwortenLöschen
  21. Zoé, ich glaube, bei Gelegenheit muss ich 'drüben' mal meinen MBA raushängen lassen. Es fängt an, mich wirklich zu nerven, wie da auf naiveste Art und Weise argumentiert und gewerweisselt wird. Ich sage ja nicht, dass ich die Weisheit gepachtet habe (oder doch?), aber der Binswanger-Artikel mit seinen vielen Zusammenhangsfälschungen, seinen ideologischen Querverbindungen, Schuldzuweisungen und völlig abstrusen Thesen hat mir den Rest gegeben - und dann entblöden sich auch noch sogenannte Experten, Bernankes Ankündigung des 'Nichts-Tuns' als gefährlich und unprofessional abzutun - dabei sind sie selbst die Zäuseler.

    AntwortenLöschen
  22. Zoé

    2.Abschnitt:

    Es sind NICHT die Kinder, die in eine Integrationsschule gehen, sondern die (ausländischen) Frauen.
    Und scheint's macht genau DAS gewissen CH-Machos Mühe, bzw. das, was die Frauen dort lernen.
    Lesen und schreiben, z.B., was sie etwas unabhängiger macht ... !

    AntwortenLöschen
  23. Fufi, wieso soll das Schweizer Machos Mühe machen, wenn ausländische Frauen Integrationsschulen besuchen? Kapiere ich nicht.
    Das Problem ist doch, dass relativ wenige Frauen aus bestimmten Kulturkreisen und, deutlich gesagt, oft genug Muslime (ich glaube, 80% der hier einwandernden Kosovaren sind islamischen Glaubens), wirklich aktive Rollen ausserhalb des Haushalts spielen dürfen, ihnen Integrationsschulen gar nicht in den Sinn kommen bzw ihren Männern und dadurch unzählige Probleme mit ihrer eigenen Integration und der ihrer Kinder entstehen. Der Schweizer Macho hat, würde ich mal sagen, wenig bis gar nichts damit zu tun, oder?

    AntwortenLöschen
  24. Ok, Fufi, das mit der Integrationsschule habe ich offensichtlich falsch verstanden. Aber Astrid dürfte einen wunden Punkt getroffen haben: immerhin melden Schweizer Männer ihre Frauen dort an. Ausserdem, worum es mir ging: die Übertitelung 'Schweizer Männer machen mehr Probleme' war völlig, absolut, definitiv verfehlt. Es wurden von einer Integrationsfachfrau einfach wieder einmal Äpfel mit Birnen verglichen. Ihre Klientel ist definitiv eine andere als der Durchschnittsschweizer.

    Astrid, wie wärs, zerlege den Binswanger doch hier... Dass Du es überhaupt noch schaffst, Dich durch dessen Kolumne zu kämpfen - ich habe dieses Unterfangen längst aufgegeben.

    AntwortenLöschen
  25. Zoé, ich hätte die grösste Lust dazu, aber ich habe mich im Moment auf eine anderes Papier zu konzentrieren. Es reicht schon, dass ich ständig hier bin..... Und ich meinte nicht Binswangers Kolumne, die habe ich auch längst aufgegeben, sondern den Artikel auf Seite 10: 'Und was nun?'....
    Irgendwann, irgendwann.....

    AntwortenLöschen
  26. @Astrid und Zoé

    Die Fach(?)-Frau meinte offenbar ebendiese Frauen wo diese Schulen besuchen und dort was lernen.
    Weshalb CH-Männli damit Mühe haben sollen, NEIN! DAS kann ich auch nicht verstehen!
    Ebensowenig wie andere Männli ... .
    Aber dass Macho-Schwänze jedweder Herkunft und "Glaubens" damit Mühe bekunden könnten ? Oh ja!

    AntwortenLöschen
  27. Sicher, Fufi, gibt es überall und in jeder Kultur diese Sorte Macho (wobei, gibt es nicht ein passenderes Wort dafür? Nicht jeder Macho ist unangenehm und/oder ein Frauenunterdrücker/Schläger). Allerdings kommen sie in gewissen Kreisen häufiger vor als in anderen, und das sollte man nicht unter den Teppich kehren. Genau das wird aber getan, und nicht selten wird das zwanghaft-dominante Verhalten von Männern aus gewissen Kulturräumen noch entschuldigt. So gibt es Fälle von Ehrenmorden in Deutschland, wo die kulturelle Zugehörigkeit als mildernder Umstand für den Täter ausgelegt wurde. Für mich ist das blanker Hohn im Angesicht der Opfer.

    Astrid, bin immer noch nicht zur Tagi-Lektüre gekommen... Ich nehme Dich beim Wort und erinnere Dich bei Gelegenheit. :)

    AntwortenLöschen
  28. Alles, bloss um mich von meiner eigentlichen Arbeit abzuhalten - nächstens fange ich noch das Putzen an......

    Mir ist noch ein kleiner Artikel letzte Woche aufgefallen, der mich stutzig gemacht hat: da wird anscheinend in einigen Fällen bei Frauen aus Kulturkreisen, die Jungfräulichkeit bei der Heirat verlangen, das Hymen wiederhergestellt - von der Schweizer Krankenkasse bezahlt, wenn von Schweizer Sozialbehörden gutgeheissen.
    Das, um der Frau Demütigung und Gewalt zu ersparen, wenn herauskommt, dass sie Sex vor der Ehe hatte......
    Mein erster Reflex war: es sind nicht viele, es gibt Schlimmeres und es kann für die Frauen ein echtes Anliegen sein, also ok.
    Mittlerweile denke ich, dass dieses Angebot eigentlich ein Kotau vor Macho-Attitüden ist, die sozusagen stillschweigend geduldet werden, mit denen man sich nicht auseinander setzen muss, einer co-dependency ähnlich.

    AntwortenLöschen
  29. @ Zoé

    Ein Minenfeld, genau. In gewissen Kulturkreisen werden Schweizer-(Männer) als Feiglinge verhöhnt und vielleicht haben sie ja recht. Jeder findet, dass man etwas gegen dieses Pack unternehmen sollte, aber wenn sie dann Zeugen von Vorfällen werden, gehen sie weg und sind sogar zu feige dazu die Polizei zu alarmieren.

    Was die Thematik betrifft, dass vor allem schweizer Männer Schwierigkeiten machen was die Integration ihrer auslänischen angeht kann ich nur lachen, da ja fast ausschliesslich ausländische Frauen von Schweizern diese Schulen besuchen. Die eingekerkerten Frauen von gewissen Kulturkreisen bekommt diese "Fachfrau" ja gar nicht zu sehen, höchstens von Kopf bis Fuss verhüllt in Begleitung ihres Ehemannes oder der Schwiegermutter.

    Dass Männer die ausländische Frauen heiraten (wohl vor allem aus asiatischen Ländern) Schwierigkeiten haben stelle ich mir so vor: da sie für sich eine (nicht emanzipierte) häusliche Frau suchen, sind sie nicht besonders begeistert darüber wenn ihnen in diesen Schulen gewisse Dinge erklärt werden zB. dass sie nach 5 Jahren ihrem Ehemann die Hemden nicht mehr bügeln müssen der Mann aber trotzdem für sie aufkommen muss. Ich denke nicht, dass alle dieser Ehen unglücklich sind, aber man muss diesen Frauen auch nicht die Emmanzipation aufzwingen, vielleicht sind sie damit ja überfordert, da es nicht ihrem Wesen entspricht.

    Das ist auch das, was mich am Emmanzentum stört: sie reden einem ein, dass man als Frau wählen darf aber wenn sich eine Frau nicht so entscheidet wie sie das gerne hätten, werden sie von den Emmanzen als Veräterinnen beschimpft. Emmanzen haben zwar recht mit dem Hinweis, dass eine Hausfrauenehe ein grosses Armutsrisiko verbirgt, aber ist es am Ende nicht erfüllender, wenn man behaupten kann, dass man so und soviele Jahre in einer Ehe glücklich war, als wenn man das Leben dazu verschwendet, gegen die ach so bösen Männer anzukämpfen und in allem und jedem ein Angriff un eine Diskriminierung zu sehen? Scheitern nicht deswegen viele Ehen? Weil Frau ständig meint, von ihrem Mann unterdrückt zu werden, weil ihnen das eingeredet wird? Wie viel glücklicher wären viele Frauen (und nicht geschieden) wenn sie darauf hören würden, was sie sich selber wünschen und nicht das, was sie gemäss anderen zu wünschen haben.

    AntwortenLöschen
  30. @ Astrid

    Der Witz an dieser ganze Hymen-Wiederherstellung ist, das viele solche Op bei Frauen durchgeführt werden, welche von ihrem zukünftigen Ehemann defloriert worden sind, d.h, dass der Bräutigam weiss, dass seine Braut schon Sex hatte.

    Das die Krankenkasse diese OPs bezahlt finde ich in Ordnug, schliesslich könnte es für die Frau sehr ungesund sein, wenn am nächsten Morgen kein Blut auf dem Laken zu sehen ist.

    AntwortenLöschen
  31. Das habe ich mir eben auch erst gedacht. Aber ist, wenn wir ehrlich sind, eine Hymenwiederherstellung auf Krankenkasse nicht ähnlich wie eine Beschneidung hier in der Schweiz? Sicher aus ehrenhaften Motiven heraus, weil es Schwächere vor Verschmutzung und demütigenden Ritualen schützt. Aber werden damit nicht Traditionen, die in unserer Kultur nicht gelten und nicht zu gelten haben, geschützt und unterstützt?

    AntwortenLöschen
  32. Ich hab auch gar nichts dagegen, dass die Frauen, die ich von der Migros.Kasse kenne - mit Namen wie Soon-Jee Kägi oder Ismelda Conception Huber - öppis gehen gogen lernen im Kurs.

    @Astrid: was soll der Scheiss mit dem Tagi-Magi immer? Ist relevant, was dort drin steht? Vielleicht für die Bio-Spiesser in stadtzürcher Genossenschaftswohnungen...

    @Eni: ihre Geschichte interessiert mich. Was ist da genau passiert?

    @Zoè: "Wieso hört man nie von einem Messerüberfall eines kosovarischen Studenten oder serbischen Kaderangestellten'" - Da ist gleich mehrfach Unreflektiertes in diesem Satz: 1) wieviele kosovarische Studenten und türkischstämmige Bankkader kennen sie? 2) gibt es irgend einen Zusammenhang zwischen höherer Bildung und grösserer Hemmung zu Gewalt, Suchtmittelmissbrauch, Sexualkriminalität etc? Kaum! 3) daraus folgernd: welche Gewähr haben wir, dass nicht die gebildeten Mittelständler aus Problem-Kulturkreisen (z.B. islamischen Ländern) sich viel radikaler der Integration widersetzen, als seine Landsleute aus ärmsten Verhältnissen, die vor allem Kohle verdienen wollen und bescheidenen Wohlstand erlangen? Meist ist es ja nicht der "Abschaum" ihrer Länder (wie im Fall der Tamilen), die hier herkommen, sondern eine Vorhut junger Männer aus der Mittelschicht, ausgerüstet mit einem gesunden Selbstbewusstsein, was ihre Identität anbelangt.

    @Zysi: Raddatz verheddert sich. Er giftelt gegen die Salonintellektuellen, die via P.C. manipulierten, aber es wendet dabei fast haargenau die systemtheoretische Perspektive des Habermas an, den er so verachtet (weil der ein Linker ist). Das stört mich auch gewaltig am Politically-Incorrect-Blog: alles, was Non-Mainstream ist, jede noch so krude These (auch Entgleist-Marxistisches) ist interessant für die, sie schützen sich notdürftig, indem sie pro-Zionistisch sind und die USA hochloben (aber nur weil das aus der Mode gekommen ist, gerade in Dtld.) Und nur, weil es vor allem und in allem gegen den Islam sein muss. In der Substanz haben die keinen überzeugenden Konservativismus zu bieten - der sich immer und VOR ALLEM über seine Gegnerschaft zur Linken definieren muss - , höchstens Versatzstücke.

    AntwortenLöschen
  33. @ O

    Ich weiss nicht, wie viel ich über diese Geschichte erzählen kann, ohne dass eruirt werden könnte wo ich wohne und da ich nicht weiss, ob sich hier auch ungebetene Gäste tummeln.

    AntwortenLöschen
  34. @Eni: hier tummeln sich nachweislich keine Katzen, keine Astrid-Lindgren-Figuren, keine kaputten US-Westküsten-Lesbierinnen - deshalb ist ja hier auch kaum "was los". Nur eine kleine Handvoll nette Leute (denen überdies ziemlich egal ist, wo sie wohnen) - herrlich, nicht?

    AntwortenLöschen
  35. @ Astrid

    Im Grunde gemnommen könnten Sie recht haben, aber solange sich die Frauen aus diesen Kulturkreisen nicht selber emanzipiert haben, ist es nicht möglich das zu unterbinden. Wenn man zB einfach ein Kopftuchverbot einführen würde (was ich an und für sich begrüssen würde) dann würden viele Frauen einfach zuhaus eingesperrt werden und kämen einfach nie mehr aus dem Haus heraus und niemand würde es bemerken (wollen). Das aber würde verhindern, dass diese Sozialkontakte pflegen könnten und auf diesem Wege auch Hilfe ansuchen könnten, wenn sie zB sich scheiden lassen wollen und untertauchen müssten. Solange sich diese Frauen nicht selber aus diesen Zwängen befreigen, sind uns die Hände gebunden und man kann ihnen nur diejenige Hilfe gewähren um die sich auch ansuchen, in diesem Falle ihre Jungfräulichkeit zurückgeben und sie so schützen vor Entehrung und Ehrenermordung.

    Meinen Sie die Beschneidung von Männern oder Frauen? Werden Frauenbeschneidungen in der Schweiz von der KK bezahlt? Ich hoffe nicht.

    AntwortenLöschen
  36. Nein, Frauenbeschneidungen werden nicht von der KK bezahlt, aber sie werden in Privatkliniken durchgeführt, das reicht. Ja, und ich weiss, ich begebe mich hier aufs Glatteis, da ich aus einem Kulturkreis stamme, in dem Jungenbeschneidung üblich ist. Ich halte übrigens Beschneidung bei beiden Geschlechtern für verwerflich.
    Mir geht es nur darum, dass wir, indem wir diesen Frauen unseren Schutz anbieten, das System praktisch weiter betreiben. Wie gesagt, mir kommt das so vor, als wenn man einem Alkoholiker immer wieder nachschenkt.
    So, und jetzt verschwinde ich - eine Nachschicht am Schreibtisch ist jetzt angesagt! Ohne auch nur das kleinste Gläschen Stärkung.
    Gute Nacht!

    Ach, O: Nix Scheiss aus dem Tagi-Magi: die Kreise, in denen ich mich bewege, halten Binswanger & Co für Gospel.

    AntwortenLöschen
  37. @ Astrid

    Ich finde, dass man da schon unterscheiden sollte: beschnittene Frauen werden ihrer Sexualität und somit ihrer Persönlichkeit beraubt. Bei Männer ist dies nicht der Fall, sofern diese Fachgerecht gemacht wird. In vielen Fällen ist eine Beschneidung auch nötig aus medizinischen Gründen (Phimose). Auch finde ich es erwähnenswert, dass in Kulturen wo die Männer beschnitten sind, Gebärmutterhalskrebs fast nicht existent ist. Es ist erwiesen, dass sich die Erreger unter der Vorhaut befinden können. Auch leidern Frauen die in Beziehungen mit unbeschnittenen Männern leben häufiger an Blasenentzündungen, Pilzen, vaginalen Infekten und Nierenentzündungen.

    Verwerflich finde ich, wenn man Beschneidungen ohen Narkose vornimmt und dass in der CH Frauenbeschneidungen legal sind, wusste ich wirklich nicht, im Gegenteil: ich war der Meinung, dass dies verboten ist.

    AntwortenLöschen
  38. Mein lieber O., es wird sicher eine Statistik geben, die nachweist, dass Bildung ein Faktor ist, der gewalttätiges Verhalten tendenziell verhindert. Aber natürlich gibt es in jedem Gesellschaftssegment Typen, die einfach gerne draufhauen. Nur sind sie eben in den wenig gebildeten Schichten am stärksten vertreten, und aus denen speisen sich die Migranten und ehemaligen Saisonniers aus den ländlichen Gegenden des Balkan und der Türkei (s. Kosovaren-Artikel in der Weltwoche) zum massgeblichen Teil. Während aus Ungarn und der Tschechoslowakei eher gebildete, mittelständische, städtische Bürger einwanderten. Sehen Sie den Unterschied?

    Astrid und Eni, die Hymenwiederherstellung, so unsinnig sie ist, würde ich nicht verbieten. Jedoch sehe ich keinen Sinn darin, dass die KK die Auslagen dafür trägt - kann mir mal jemand die Logik dahinter erklären? So teuer kann diese Operation nicht sein, dass sie nicht von den betroffenen Frauen (und ihren mitwissenden Ehemännern) getragen werden könnte. Und Astrid, ich wusste auch nicht, dass Klitorisbeschneidungen in Schweizer Privatkliniken durchgeführt werden. Ärzten, die solche Praktiken anbieten, sollte man die Zulassung wegnehmen: sie verstossen eindeutig gegen den Hippokratischen Eid. Wenngleich Sie ihr Tun womöglich mit humanitären Federn schmücken, so nach dem Motto "Wenn wir es nicht tun..." - ja, kann das ernsthaft eine Begründung sein? Hier sieht man wirklich die negativsten, perversesten Auswüchse des Multikulturalismus.

    Eni, eins wollte ich noch loswerden: bevor ich in den Mamablog geraten bin, war Feminismus für mich (in meinem Umfeld) nie ein grosses Thema. Vielleicht ist das eine Generationenfrage, aber ich kenne nicht eine Frau, deren Ehe am (verfehlten) Emanzentum gescheitert wäre.

    AntwortenLöschen
  39. @ Zoé

    Ich bin auch nicht dafür, dass man die Hymenwiederherstellung verbietet, im Gegenteil: ich habe mich ganz klar dafür ausgesprochen. Dass die KK diese OP beazahlt finde ich in Ordnung und zwar zum Schutz der betroffenen Frauen. Sie haben Recht damit, dass das Ganze ein Unsinn ist, aber wie gesagt, müssen sich diese Frauen selber emmanzipieren. Vielleicht aber sollte man diejenigen die sich nicht integrieren wollen einfach aus der Schweiz ausweisen. Klar, würde man damit die Probleme dieser Frauen nicht lösen, aber ich frage mich langsam, ob es die Aufgabe von uns ist dies zu tun. Übrigens bin ich ebenso wie Sie der Meinung, dass man Ärzten welche Beschneidungen bei Frauen vornehmen, die Zulassung entziehen sollte und nicht nur das: solche Menschen gehören wegen vorsätzlicher, schwerer Körperverletzung und Verstümmelung ins Gefängniss. Vielleicht sollte man aber auch gleichzeitig die Männerbeschneidung ohne medizinische Indikation verbieten. Bei religiösen Motiven, könnte man das Ganze ins Erwachsenenalter hinauszögern.

    Emmanzipation: Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Ich bin absolut für eine Gleichberechtigun, habe aber Mühe mit der Gleichmacherei zwischen Mann und Frau. Ich denke einfach, dass es Unterschiede gibt, die genetisch festgelegt sind und diese kann man nicht einfach igorieren, auch wenn die Kampfemmanzen das anders sehen. Bei mir selber ist es so. Das was ich gegen aussen ausstrahle bin nicht ich. Die Umstände drücken mich in eine Schiene die mir zutiefst wiederstrebt, da sie nicht meiner Natur entspricht und ich denke, dass es vielen Frauen so geht.

    AntwortenLöschen
  40. Wissen Sie, Eni, ich denke, dass Menschen in erster Linie Individuen sind. Heute steht es uns allen, die wir im westlichen Kulturkreis leben, offen - Frauen wie Männern -, diese individuellen Charakterzüge abseits von Geschlechterrollen zu leben, wenn wir das möchten. Oder müssen. Sie fühlen sich in eine Schiene gedrückt, die Ihnen zutiefst widerstrebt - ich nehme an, Sie meinen damit ihre familiäre Situation beziehungsweise die gescheiterte Beziehung zu Ihrem Mann. Aber stellen Sie sich vor, sie wären in derselben Situation in einer Gesellschaft, wo Frauen ein selbständiges Einkommen, ja ein selbständiges Leben verwehrt ist. Es ist beispielsweise kein Zufall, dass in Afghanistan eine der weltweit höchsten Selbstmordraten unter Frauen herrscht.

    Deshalb sage ich mir immer wieder: wir mögen mit unseren Umständen nicht immer zufrieden sein, auch nicht mit Entscheidungen, die wir getroffen haben. Aber im Gegensatz zu anderen haben wir die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen. Und gegebenenfalls zu korrigieren.

    AntwortenLöschen
  41. Zoé, weibliche Genitalverstümmelung, obwohl natürlich illegal, wird sowohl in Privatkliniken als auch in afrikanischen bzw asiatischen Haushalten in der Schweiz durchgeführt. Meistens übrigens auf Drängen der Mütter und Grossmütter....

    Eni, mein Vater (Jude) und meine Mutter (Katholikin) haben ihre Söhne nicht beschneiden lassen - heute noch ein leidenschaftlich diskutiertes Thema in der Familie. Für meine Grosseltern väterlicherseits eine Katastrophe. Interessanterweise haben sich beide Brüder später doch noch beschneiden lassen!
    Ich kenne die 'Vorteile', die männliche Beschneidung haben soll. Mein Vater hat meinen Brüdern, als sie sehr klein waren, immer gedroht, wenn sie sich nicht penibel sauber hielten, käme die Vorhaut ab. Drastisch, hat aber gewirkt. Aber allen ist klar, dass die Vorhaut sehr wohl eine wichtige Funktion hat - sie schützt den Penis. Die Tradition der Beschneidung hat etwas mit Hygiene bzw. Nicht-Hygiene in alten Zeiten zu tun, ähnlich wie das Schweinefleischverbot. Ich persönlich glaube, dass wir Frauen Zeter und Mordio schreien würden, wenn man uns routinemässig die äusseren Schamlippen beschneiden würde - dafür gäbe es nämlich auch 'gute Gründe'.

    Und noch dieses: beschnittene Männer behaupten gern, sie hätten besseren Sex....

    AntwortenLöschen
  42. Astrid, traurigerweise ist dies nicht erstaunlich: gerade die (Gross-)Mütter fürchten, die (Enkel-)Töchter könnten von der Gemeinschaft verstossen werden, wenn sie nicht beschnitten sind (oder wenn sie kein Kopftuch tragen, oder wenn das Hymen nicht intakt ist, etc.). So wird das Elend von einer Frauengeneration in die nächste getragen. Ein exemplarisches Beispiel dafür, wie intrinsisch Frauen teilweise selbst in die Prozeduren ihrer Unterdrückung verstrickt sind.

    AntwortenLöschen
  43. @ Astrid

    Ich bin trotzdem der Meinung, dass die Beschneidung bei einem Mann (sofern fachgerecht ausgeführt) weniger traumatisch ist, als bei einer Frau. Bei meinen Kindern ist es eh keine Diskussion, da beide an Phimose leiden und bei ihnen eine Notwendigkeit besteht.

    Dass beschnittene Männer behaupten besseren Sex zu haben ist etwas weithergeholt, da sie ja in der Regel keinen vorher-nacher Vergleich haben, aber es gibt Frauen die darauf schwören, dass sie mit beschnittenen Männern besseren Sex haben als mit Unbeschnittenen.

    Was gibt es denn für "gute Gründe" bei Frauen eine Beschneidung vorzunehmen, ausser diesem, dass sie der Frau die Lust auf Sex nehmen sollen um so dem Fremdgehen vorzubeugen?

    @ Zoé

    Was ich damit meine, ist nicht nur meine gescheiterte Beziehung, sondern das, dass ich der ganzen realen Welt etwas vorspiele und dass alle mir das abnehmen und mich bewundern für meine Kraft, meine Zähigkeit und Unverwüstlichkeit.

    AntwortenLöschen
  44. Eni, deshalb habe ich die 'guten Gründe' in Anführungszeichen gesetzt. Mit der entsprechenden Ueberzeugungskraft könnte man wahrscheinlich darlegen, dass die äusseren Schamlippen überflüssig sind, dass ihre Entfernung die Reizbarkeit erhöhen könnte etc. Halte ich zwar für äussersten Blödsinn, aber ich glaube eben auch nicht, dass heutzutage, ausser bei medizinischen Gründen (wie Phimose z.B.), die Argumente bei männlicher Beschneidung besonders überzeugend sind.

    Eni: ist das nicht etwas, worunter viele Frauen leiden? Diese Feelgood-Show, die unglaublich viel Kraft und Energie braucht, die vielleicht besser auf andere Zielsetzungen zu verwenden wären? Z.B. dass Frauen wie Sie stolz auf das sind, was Sie erreicht haben? Trotz aller Widrigkeiten? Stattdessen haben wir diesen Stolz, der uns verbietet, Männern zu zeigen, dass auch wir kompetenten und stolzen und zähen Frauen manchmal einfach schwach und hilflos und anlehnungsbedürftig sind. Vielleicht funktioniert auch Ihre Intuition gut: wenn der Richtige und Vertrauenswürdige des Wegs daher käme, könnten Sie diese Show ablegen?
    Wenn überhaupt, dann nehme ich das den Alt-Feministinnen von heute übel: dieses Entweder-Oder, diese Polarisierungen. Wenn einen das Leben nicht lehrt, dass wir, Männlein und Weiblein, alles sein können und alle ganz verschiedene Facetten haben, muss man schon hinter sehr hohen Betonmauern leben.

    AntwortenLöschen
  45. Eni (die zähe, unverwüstliche, kräftige) hat recht:

    Wir reden bei Beschneidung davon, dass einer Frau das Lustorgan Nr. 1 weggeschnitten wird und beim Mann ein für sämtliche Funktionen nebensächliches Häutchen. Das ist ein gradueller Unterschied hoch wasweissichwas!

    Von beschnittenen Freunden weiss ich, dass es wohl ein Nachteil bei der Masturbation ist: mann braucht dann etwas schmieriges, ein Gleitmittel, offenbar. Zu bedenken ist weiter, dass der Penis schon im Knabenalter beschnitten wird. Der wächst ja danach erst zu seiner vollen, geschlechtlich-tüchtigen Grösse heran, weshalb es unerheblich ist, ob die Haut nun dran ist oder nicht. Und, genau: Phimose gibt es bei beschnittenen nicht.

    Was die Hymen-Wiederherstellung anbelangt habe ich keine Meinung - echt: Orlando hat für einmal keinen Dunst, was er davon halten soll.

    Hingegen, Eni: dass Frauen schwören, mit beschnittenen Männern besseren Sex gehabt zu haben als mit unbeschnittenen: haben die das empirisch untersucht und statistisch ausgewertet? Wie gross waren die jeweiligen Samples?

    AntwortenLöschen
  46. Eni, für Ihren kurzen, aber passenden Post im MB 09:18 (Antwort auf 'alien') verdienen Sie einen Kuss!

    AntwortenLöschen
  47. @ Astrid

    Nein, es sind nicht mehrheitlich die Männer die ich beeindrucken muss, sondern die (Haus)-Frauen. Als Alleinerziehende Mutter die erst noch arbeiten muss, muss ich besser sein als alle anderen und niemand merkt, dass ich ein Wrak bin.

    @ O

    Bei beschnittenen Männern ist die Eichel weniger empfindlich, da abgehärtet durch ständige Reibung in Kleidung. Will heissen: Mann kann länger und das gefällt offenbar nicht nur den Frauen.

    AntwortenLöschen
  48. @ Astrid

    Meinen Sie den Kommentar mit dem Blocher/Hitler Vergleich? Ich konnte mir diesen nicht verkneifen obwohl er böse ist. Langsam aber sicher geht mir der kastrierte Kater so was auf den S.... enkel.

    AntwortenLöschen
  49. @ Astrid

    Wollte noch einmal anfügen: bei den beschnittenen Männern sind die geesundheitlichen Vorteile für die Frau wissenschaftlich nachgewiesen, bei der Beschneidung der Frau sind handelt es sich aber um Ammenmärchen. So wird den Frauen eingeredet, dass sie fruchtbarer sind als unbeschnittene Frauen und als Beispiele werden die westlichen Frauen genannt die weniger Kinder haben. Dass diese Frauen verhüten, wird natürlich verschwiegen. Aussedem haben beschnittene Frauen wissenschaftlich nachweislich gesundheitliche Nachteile. Beim 1. Sex muss sie regelrecht aufgeschnitten werden, ebenso bei allen Geburten. Durch die Beschneidung bildet sich Narbengewege was die Geburt erschwert und die Todesrate steigen lässt. Ebenso ist das Risiko für Unterleibsentzündungen stark erhöht, da durch die enge Öffnunf der Urin nicht richtig fliessen kann und es oft einen Rückstau gibt.

    AntwortenLöschen
  50. Eni, zunächst einmal finde ich, dass Sie stolz auf Ihre Widerständigkeit sein können. Die Kehrseite davon, dass Sie (wie wir alle) einem grassierenden Selbstoptimierungs- oder Perfektionierungsdruck ausgesetzt sind, ist in meinen Augen ein echtes gesellschaftliches Problem. Im Magi gab es kürzlich einen Artikel dazu, 'Lauter Bluffer'. Bluffer, die sozusagen auf Knopfdruck zu funktionieren und das Beste aus sich herauszuholen haben. Facebook beschleunigt die Vorgänge zusätzlich.

    Was ich sagen möchte: es gibt zunehmend weniger Raum für kleine Schwächen und Unsicherheiten. Kein Wunder, nehmen psychische Ermüdungserscheinungen und Erkrankungen wie Burnout und andere Spielarten von Depressionen stetig zu.

    Aber ich bin abgeschweift, eigentlich wollte ich nur sagen: tragen Sie sich Sorge. Menschen, die stets für andere Sorge tragen, vergessen das von Zeit zu Zeit.

    AntwortenLöschen
  51. Astrid, grins, Nachtrag: vor dem Mamablog war ich so gut wie davon überzeugt, dass bis auf Alice Schwarzer die polarisierenden Alt-Feministinnen ausgestorben seien. Oder im Museum gelandet. Wie auch immer.

    AntwortenLöschen
  52. @Eni: lesen sie oben Zoés Post (23.10) sehr genau! Ich finde sie sagt sehr viel Wahres darin!

    Ähm, ja, Beschnittene tragen ihr Instrument so nackt in der Hose wie Unbeschnittene und die Eichel ist nach Jahren bei den ersteren abgehärteter. Aber die ganzen Lustnerven sind nun mal erst bei E wie Erregung und Erektion aktiv, daher ist auch das unerheblich.

    Dass beschnittene Männer länger können ist ein Märchen!

    Sonst wären ja Frauen, die immer Jeans tragen oder viel Velo fahren auch "abgenutzter" und also schwieriger zum Orgasmus zu bringen als Frauen, die immer einen Jupe anhaben. Schon mal darüber nachgedacht?

    Take care!

    AntwortenLöschen
  53. Eni, ja, den meinte ich - und ich finde Ihren Vergleich überhaupt nicht böse, sondern nur adequat! Es geht mir ganz ähnlich wie Ihnen.

    Und: Sie müssen Hausfrauen überhaupt nichts beweisen und auch sonst niemandem. Jemandem, der unter (widrigsten) Umständen Kinder grosszieht, das mit Gewissen und Verantwortungsbewusstsein macht, hat keinerlei Beweispflicht mehr.

    Und ganz zuletzt: ich möchte ganz sicher nicht der weiblichen Beschneidung das Wort reden, im Gegenteil (ich betreue eine Frau aus dem Sudan, für die normaler Sex praktisch unmöglich ist und ich weiss von einigen Frauenärztinnen, die wöchentlich damit konfrontiert werden, allerdings nicht hier in der Schweiz). Die Beschneidungsformen, in denen die Klitoris entfernt, Schamlippen entfernt werden etc. gehört zum barbarischsten, was ich mir vorstellen kann. Aber ich gebe zu bedenken, dass es mittlerweile zu den Standard-Lifestyle-OPs gehört, sich Schamlippen verändern/verkleinern zu lassen - da ist es nur ein relativ kleiner Schritt zur Frage, wozu zumindestens die äusseren überhaupt gebraucht werden.

    Gute Nacht allerseits!

    AntwortenLöschen
  54. Astrid, vor einigen Jahren, als Frau im Sommer bauchfreie T-Shirts zu tragen pflegte, war es der letzte Schrei, sich den Bauchnabel operativ verschönern zu lassen. Jetzt sind eben die Schamlippen an der Reihe. Insofern kann man (noch) hoffen, dass es sich um eine vorübergehende Modeerscheinung handelt.

    Falls nicht, hätte die (Soft-)Pornografisierung der Gesellschaft in der Tat eine unheimliche Dimension erreicht.

    AntwortenLöschen
  55. Drei Dinge (ausnahmsweise positive) von meiner Sonntagszeitungslektüre gestern, die ich ihnen nicht vorenthalten möchte:

    - Micheline Calmy-Rey schildert ihren Besuch im Ghadhafi-Zelt, als es darum ging, Max Göldi heimzuholen. Das Regime hatte sie und den spanischen Aussenminister 72 Stunden lang warten lassen: "Als wir im Zelt eintrafen, habe ich mich möglichst klein gemacht. Ich war die einzige Frau und versuchte unbemerkt zu bleiben. (...) Ghadhafi sagte zu mir: 'Sie kommen aus der Schweiz? Aus Genf? Die Schweiz muss abgeschafft werde!'. Da hat Silvio Berlusconi interveniert und dafür bin ich ihm sehr dankbar. Er sagte: ?'Aber nein, sagen sie nichts Schlechtes über die Schweiz! Ich und meine Eltern wurden während des Krieges in der Schweiz aufgenommen. Ich verdanke dem Lad viel.' (...) Ich würde nie ein Risiko um des Risikos willen aufnehmen. Aber ich bin stolz, ich bin eine Walliserin, es gibt Dinge, die man mit mir und mit meinem Land nicht machen kann. Dieser Herr Ghadhafi hat gemeint er könne es mit der Schweiz und mit der EU aufnehmen. Er hat sich schwer getäuscht."

    Micheline, I love you!

    - Schawinski hat nun wirklich den Verstand verloren. Da er zwar noch bei jedem Teleblocher-Jubiläum an der Tafel sitzt - obwohl er den Mann für 'gefährlich' hält - plappert er unreflektiert und ungeprüft die Zeitungsente vom Wochenende davor nach, die SVP habe irgendwo eine versteckte Kampagnenkasse mit prallen 200 Millionen Franken. Und wärmt das Wandelhallengeflüster von einigen CVP-Parlamentariern nach, die SVP habe sie vor zehn Jahren (!) versucht 'abzuwerben' und ihnen Versprechungen gemacht (als wäre dies nicht völlig normal!). Schawi - mach Urlaub!

    Wie kommentierte Blocher den Kassen-Vorwurf: "Bitte sagt uns wo dieses Konto ist - wir hätten gern soviel Geld!".

    - Ein Interview mit Steve Jobs aus dem Jahre 1984 im Playboy. Was für ein Visionär! Er "spüre etwas grosses auf uns zukommen". Der Interviewer fragt: "Wie überzeugen sie Skeptiker davon, dass Computer unser Leben verändern werden? Jobs: En Computer ist das unglaublichste Werkzeug, das wir je gesehen haben. Es kann ein Schreibinstrument, eine Kommunikationszentrale, ein Superrechner, ein Planer, ein Archivaroder ein Musikinstrument sein, alles in einem. Es gibt kein Wrkzeug, das die Leistung und Vielseitigkeit eines Computers hat. Und wir haben keine Ahnung wozu sie in Zukunft fähig sein werden". Computer seien die beste Erfindung seit dem Buch und würden bald in der Geschäftswelt unerlässlich sein. "Computzer werden auch zuhause unerlässlich sein. In Zukunft werden wir Computer kauen um uns in ein landesweites Kommunikationsnetz einzuwählen. Wir stehen vor einem Durchbruch, der für die meisten Menschen ebenso bemerkenswert sein wird wie die Telefonie."

    Das war 1984! Die Compact Disc war erst zwei Jahre alt, Filme schaute man auf VHS, in der Schweiz beginnt das grosse Waldsterben und im Kino läuft Milos Formans "Amadeus"!

    AntwortenLöschen
  56. O, bin ich ironie-resistent oder meinten Sie das ernst: Micheline als leuchtendes Beispiel? Die Frau, die sich in vorauseilendem Gehorsam eine Burka anzog, bevor sie Achmadinejad traf? 'Ich bin stolz..... und es gibt Dinge, die man mit meinem Land nicht machen kann'? Wie genau hat sie denn Gadhafi den Tarif durchgegeben? Indem sie Berlusconi für sich sprechen liess?

    Schawinski hat nun endgültig den Verstand verloren? Es hat sich nicht viel verändert bei ihm, glaube ich: zu seiner üblichen Eitelkeit und seinem überbordenden Ehrgeiz kommen jetzt noch Alterssturheit, Widersprüchlichkeit und eine Portion Grössenwahn dazu - er wird einfach immer peinlicher. Unvergessen, wie er vor Jahren hinter dem joggenden deutschen Aussenminister Fischer herhechelte, um dann fälschlicherweise seine eigene Leistung zu loben.

    AntwortenLöschen
  57. Mir stösst die Aussage auf: "Als wir im Zelt eintrafen, habe ich mich möglichst klein gemacht. Ich war die einzige Frau und versuchte unbemerkt zu bleiben." Irre ich mich, oder war sie in offizieller Mission unterwegs? Soll das etwa das Auftreten einer souveränen Politikerin eines souveränen Landes sein? Und wie Astrid schon bemerkte: den Kniefall vor Ahmadinejad - diesen unsäglichen Kopfschleier (eine Burka wars nicht ganz) - sowie das absurde Kameragegrinse kann man ihr nur schwer verzeihen.

    AntwortenLöschen
  58. Dass es auch ohne Kopftuch geht, hat übrigens Angela Merkel bewiesen. Calmy Rey hätte sich in dieser Frage lieber an ihr als an Hillary Clinton orientiert.

    AntwortenLöschen
  59. @orlando

    der da (M, i l y) muss verdaut sein...
    sie sollten möglicherweise wieder einmal in die region ihres heimatortes gehen; zwecks dürelüfte, nicht?

    AntwortenLöschen
  60. Zysi, ich frage mich gerade, was Sie mit M, ily meinen. Kann es sein, dass ich auf einer langen Leitung stehe?

    AntwortenLöschen
  61. Klar muss ich besser sein als die Anderen, sie warten ja nur darauf, dass sie sich auf mich stürzen können. In der Schweiz wimmelt es zwar von alleinerzieheden Müttern, aber in meinem Wohnumfeld sind diese untervertreten. Im Quartier bin ich die Einzige ebenso in der Klasse meines Kleinen und dessen Paralelklasse. In der Klasse von meinem Grossen bin ich eine von 2 und da ich sehe, dass dieses Kind genau dem Chliche entstpricht tue ich alles, damit meine Kinder nicht so rauskommen. Ich lebe seit 6 Jahren mit der Diagnose Burnout und keiner merkt etwas. Ich funktioniere einfach weiter wie eine Maschine und lasse alle im Glauben dass ich perfekt bin.

    @ Zoé

    Es ist schwierig, zu sich selber Sorge zu tragen, wenn einem die Zeit zum verschnaufen fehlt.

    @ O

    Bei einem beschnittenem Mann liegt die Eichel dauernd frei, deswegen die Abhärtung.

    @ Astrid und Zoé

    Man muss aber bedenken, dass diese Frauen sich freiwillig an ihren Schamlippen rumschnippeln lassen und ich glaube auch, dass es anschliessend viele bereuen, obwohl ja nicht alles weggeschnitten wird und somit die Empfindungsfähigkeit nicht vollends verschwindet. Ein Unsinn ist es aber ohnehin.

    Baunabel verschönern habe ich noch nie gehört, gibt es das wirklich? Ein Glück, dass ich das nicht nötig haben :-)

    AntwortenLöschen
  62. Ach ja, unsere Michele Calmi. Ich fand es lächerlich, als sie sich mit Kopftuch präsentierte. Passen sich denn muslimische Staatshäupter bei Besuchen in der Schweiz unseren Sitten an? Nein, sie erfrechen sich teilweise sogar, dass sie unseren Frauen in der Regierung den Händedruck verweigern.

    AntwortenLöschen
  63. Eben, Eni, eben. Da bin ich ganz auf Ihrer Linie: Respekt muss verdient werden (sonst ist er nichts wert). Alles andere ist vorauseilender Gehorsam - oder Kniefall.

    Die Zeit zum Verschnaufen, die müssen Sie sich nehmen. Wer nicht, wenn nicht Sie? So langsam sollten Sie sich das Gerede der Nichtstuer und Nichtskönner abschmieren. Sie haben Ihren Wert selber bestimmt.

    AntwortenLöschen
  64. @ Zoé

    Ja ich weiss, dass ich mir Zeit zum Verschnaufen lassen muss, aber diese Zeit steht mir nicht zur Verfügung. Meine Ärztin will mich krankschreiben für 6 Monate, aber ich habe Angst, dass ich dann meine Arbeit verliere und mich dann wieder an den Sozialtropf hängen muss.

    Irgendwie drehe ich mich im Kreis und finde nicht heraus.

    Und den Spruch, dass man seines eigenes Glückes Schmid ist, mag ich nicht mehr hören. Egal wie viel ich tue, es ist doch nie genug.

    AntwortenLöschen
  65. @zoe

    Micheline, i love you

    AntwortenLöschen
  66. @Zysi: Ach so, in der Tat eine lange Leitung.

    Eni, gibt es keine Entlastungsmöglichkeit? Und haben Sie schon einmal das Gespräch mit Ihrem Arbeitgeber gesucht? Meine Schwester war vor einiger Zeit aus demselben Grund (Burnout) drei Monate krankgeschrieben, danach ist sie über eine schrittweise Erhöhung des Arbeitspensums wieder ins Berufsleben zurückgekehrt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Unternehmen leichtfertig auf eine geschätzte Mitarbeiterin verzichtet.

    AntwortenLöschen
  67. Update: gemäss einer Studie der Suva hat die Gewalt im öffentlichen Raum zwischen 1995 und 2009 stark zugenommen.

    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Die-Schweiz-ist-in-Sachen-Kriminalitaet-keine-Insel-mehr/story/18899495

    "Die Suva stützt sich bei ihrer am Dienstag veröffentlichten Studie auf die Erwerbstätigen, die obligatorisch gegen Unfälle versichert sind. Sie stellte fest, dass die Zahl gewaltbedingter Verletzungen in der Freizeit von 1995 bis 2009 stark zugenommen hat. Bei den 15 bis 24 Jahre alten Männern betrug das Wachstum 300 (!) Prozent, bei den gleichaltrigen Frauen 118 Prozent.

    2009 erlitten 13 von 1000 jungen Männern in der Freizeit durch Gewalt eine Verletzung. Bei den jungen Frauen waren es 2 bis 3 Fälle pro 1000. Die Suva spricht von einem «alarmierend hohen Niveau». Anzeichen für eine Trendwende gebe es keine."

    Es erstaunt nicht, dass die grösste Gefahr für junge Männer am Wochende im Ausgang besteht. Nun hätte man natürlich gerne eine Aufschlüsselung nach Nationalitäten auf Opfer- wie Täterseite.

    AntwortenLöschen
  68. Zoè, diese Statistiken sind m.E. nicht besonders aussagekräftig, denn sie sind unbereinigt. Sie berücksichtigen weder das veränderte Freizeitverhalten noch die Tatsache, dass heute viel mehr zur Anzeige gebracht wird, u.a. auch weil sich die Unfallversicherungen sonst verweigern könnten. Die Polizei wird heute bei Dingen beigezogen, die noch bis vor ein paar Jahren untereinander ausgemacht wurden.
    Meine Tochter berichtet mir z.B., dass heute die Polizei selbst bei Fussballspielen sofort zur Stelle ist und Anzeige macht, auch wenn jemand nur einen Schirm ins Stadion geschmuggelt hat. Die Verhältnismässigkeit der Dinge hat sich, auch in dieser relativen Zeitspanne, sehr verändert.

    AntwortenLöschen
  69. Keine Aufschlüsselung, aber doch klare Aussagen finden sich in einer früheren Suva-Studie zur Gewalt unter jungen Menschen von 2009:

    "Die polizeiliche Kriminalstatistik weist unter den Fällen von Körperverletzung unter den ermittelten Tätern einen hohen Anteil an Ausländern aus. 2006 wie auch 2007 haben sich rund 46 Prozent an Ausländern mit Wohnsitz in der Schweiz unter den Tätern befunden. Dieser Anteil liegt deutlich über dem Anteil der in der Schweiz lebenden Ausländer, selbst wenn man die unterschiedliche Altersstruktur von Ausländern und Schweizern berücksichtigt.

    Die UVG-Daten zeigen bei den 15- bis 24-jährigen Männern vergleichbare Inzidenzraten von gewaltbedingten Verletzungen bei Ausländern und Schweizern. Wie erwähnt lassen sich daraus aber keine Schlüsse auf die Täterverhältnisse ziehen. Die Zürcher Studie ist dagegen in der Lage, die Herkunft mit dem wesentlich differenzierteren Begriff des Migrationsstatus zu fassen und kann diesen auch mit einer Vielzahl von Wirkfaktoren in Verbindung bringen. Unterschieden werden dabei Jugendliche, deren beide Eltern als Schweizer geboren wurden (Autochthone), Jugendliche mit einem schweizstämmigen Elternteil (Halbautochthone) und Jugendliche ohne einen schweizstämmigen Elternteil (Allochthone). Die Allochthonen werden auch als Personen mit einem Migrationshintergrund bezeichnet. Die Halbautochthonen werden in den meisten Auswertungen zu den Autochthonen geschlagen.

    Konform mit der Kriminalstatistik zeigen auch die Dunkelfeldzahlen der Zürcher Schülerstudie einen deutlich überhöhten Anteil an allochthonen Jugendlichen unter den Tätern auf, und zwar sowohl in den Opferangaben wie auch in den Täterangaben. Die Autoren erachten die mit der Herkunft verbundenen Unterschiede im Gewaltverhalten damit als erwiesen, halten die Zahlen der Kriminalstatistik aber für überhöht, weil die Allochthonen einem höheren Anzeigerisiko unterlägen.

    Die detaillierte Analyse der zweiten Schülerbefragung von 2007 zeigt, dass sowohl bei den Mädchen wie bei den Jungen die Allochthonen anteilmässig unter den Tätern signifikant übervertreten sind. Die Prävalenz männlicher Täter unter den Allochthonen beträgt 2007 34,8 Prozent, bei den Autochthonen liegt dieser Anteil da- gegen bei 22,2 Prozent. Das entspricht einem relativen Unterschied von 57 Prozent. Bei den Mädchen sind diese Anteile wesentlich tiefer (10,8 und 3,9 Prozent), die relative Überhöhung bei den Allochthonen ist mit 177 Prozent sogar wesentlich ausgeprägter als bei den Jungen. In beiden Geschlechtern ist die Differenz hoch signifikant. Bei den Mädchen ist der Effekt unabhängig von Herkunftsregion und Einwanderergeneration. Bei den Männern weisen dagegen die aus dem ehemaligen Jugoslawien stammenden Jugendlichen wesentlich höhere Täterprävalenzen auf als beispielsweise Allochthone aus westeuropäischen Ländern, die sogar eine etwas tiefere Rate aufweisen als die Schweizer. Unter den Allochthonen weisen zudem jene der ersten Generation (im Ausland Geborene), eine deutlich höhere Rate auf als jene der zweiten Generation (in der Schweiz Geborene). Die überhöhte Täterprävalenz bei den Allochthonen steht in engem Zusammenhang mit einer überhöhten Belastung der Allochthonen mit Risikofaktoren für Gewaltverhalten."

    AntwortenLöschen
  70. Zu den sozialen, familiären und schulbezogenen Risikofaktoren:

    "Allochthone stammen häufiger aus sozioökonomisch bescheidenen Verhältnissen, ihre Eltern weisen häufiger ein deutlich unterdurchschnittliches Bildungsniveau auf und sie besuchen selbst leistungstiefere Bildungsstufen. Sie geben signifikant häufiger patriarchal-ethno-zentrische Einstellungen ihrer Eltern an, sowie elterliche Gewalt vor Alter 12 erfahren zu haben. Bei den individuellen Risikofaktoren weisen die Allochthonen unterdurchschnittliche Konfliktlösungskompetenzen auf. Als Ursache vermuten die Autoren kulturspezifische, Gewalt legitimierende Männlichkeitsnormen, zu denen sich allochthone Jungen wie auch Mädchen massiv häufiger bekennen. Allochthone geben zudem häufiger an, Mitglied einer gewalttätigen Gruppe zu sein und konsumieren mehr gewalttätige Medieninhalte als die Autochthonen."

    http://www.suva.ch/studie_gew_ssuv_20090508.pdf

    AntwortenLöschen
  71. Das veränderte Anzeigeverhalten wird in der obigen Studie angesprochen. Was nicht angesprochen wird, zumindest nicht auf den Seiten, die ich mir auf die Schnelle angesehen habe: die Schwere der Gewaltdelikte. Deren tendenzielle Zunahme wird im Tagi-Artikel erwähnt.

    Was das Polizeiverhalten bei Fussballveranstaltungen angeht, so würde mein Mann Deiner Tochter zustimmen und sogar behaupten, dass es teilweise eher eskalisierend als deeskalisierend wirkt. Aber Hooliganismus und Jugendgewalt im Ausgang sind meiner Meinung nach zwei unterschiedliche Phänomene mit je anders gelagerten Ursachen. Insofern auch nicht 1:1 miteinander vergleichbar.

    AntwortenLöschen
  72. Jugendgewalt wird aber explizit in dieser Studie behandelt. Und Hooliganismus wird eben nicht separat betrachtet.
    Nach allem, was ich weiss, nimmt die Schwere der Delikte tatsächlich zu, aber insgesamt meine ich mich zu erinnern, dass die Anzahl rückläufig ist.
    Es ist eben ein erstaunliches Phänomen, dass Menschen rein subjektiv alle sagen, dass das Leben heute viel gewalttätiger sei als früher. Es gibt da so ein berüchtigtes Beispiel aus der medienwissenschaftlichen Vorlesung: die allermeisten Menschen würden sagen, dass es heute viel mehr Kindermorde gibt als früher. Statistisch ist das Gegenteil der Fall. Aber wenn man bedenkt, dass jedes Delikt heute von einer Vielfalt an TV-Sendern, Zeitungen und Online-Medien berichtet wird, wird die Sache klarer. Unser Gehirn begreift einen Fall als mehrere Fälle und subjektiv haben wir den Eindruck, das Aufkommen sei sehr viel höher.

    AntwortenLöschen
  73. Mit der medialen Verzerrung hast Du sicher Recht. Aber das Phänomen, dass man im Ausgang spitalreif geschlagen wird, gab es so in meiner Jugend nicht. Beziehungsweise kam es damals auf, mit organisierten Jugendbanden wie den Alba Kings in Wil. Will sagen: diese extreme Form der Jugendgewalt ist eine neuere Erscheinung und nicht mit den früheren Pausenplatzrangeleien zu vergleichen.

    Das mit der Rückläufigkeit glaube ich auch irgendwo gelesen zu haben, aber der Tagi-Artikel impliziert nun eher eine Stagnation auf hohem Niveau. Er wurde übrigens zwischenzeitlich aktualisiert, das heutige Ausgehverhalten wird ebenfalls angesprochen:

    «Wenn hunderte Jugendliche den Samstagabend mit einer unbeschränkten Menge Alkohol am Zürcher Hauptbahnhof verbringen, wäre es ein soziologisches Wunder, wenn dort keine Gewalt passieren würde», sagte der Forscher. Mit dem oft zitierten Wertezerfall habe die Deliktzunahme weniger zu tun, zeigte sich Killias überzeugt.

    Dies erklärt allerdings nicht die überproportionale Vertretung von ausländischer Jugendlicher und junger Erwachsener an Gewaltdelikten, denn allein nach dieser Logik müssten Schweizer Jugendliche genau so oft zuschlagen.

    AntwortenLöschen
  74. Das von im letzten Satz ist natürlich zu streichen. Nicht, dass O. wieder zu einer Rede über korrektes Deutsch ansetzt.

    AntwortenLöschen
  75. @Zysi: ach, wenn man Micheline minus ihre Parteizugehörigkeit denkt, dann kommt ein ganz guter Kerl dabei raus. An ihrem Patriotismus habe ich ehrlich nie gezweifelt. Sie gehört halt zu diesem linken Romandie-Filz. Im Übrigen war es goldrichtig den Hannibal Ghadhafi an der Rhonestadt zu verhaften. Meinen sie, das wäre ohne C.-R.s Segen über die Bühne?

    @Zoé: Ich motzte nur, weil Astrid zuerst "adequat" scrieb und sie im nächsten Post auch "adequat"schrieben. Nachlässigkeit der deutschen Sprache gegenüber muss man früh bekämpfen, es ist scheinbar ansteckend.

    AntwortenLöschen
  76. @ Zoé

    Leider sind wir zur Zeit zuwenig Personal. Ich benötige ein 50% Pensum um überleben zu können, arbeite aber Mommentan ca 70% was mir zuviel wird. Stellen wir nun eine neue an, werde ich zu dem Zeitpunkt wo die neue Lehrtochter selbständiger wird nur noch in eine knappen 30% Pensum arbeiten können, da die neue ja dann nicht einfach die Fliege macht. Eine Arbeitskollengin hat einen kranken Bruder, ist ebenfalls überlastet, ist aber ebenfalls auf ein 50% Pensum angewiesen. Wenn ich nun 6 Mon weg bin, würde ich meine Arbeitskolleginnen im Stich lassen und ich weiss nicht wie sich das auf unser eigentlich gutes Arbeitsklima auswirken würde. Der Arbeitgeber selber wird keine grossen Probleme machen, obwohl die Löhne lächerlich tief sind, sind die Sozialleistungen überdurchschnittlich. So wie es aussieht wird nun jemand eingestelllt und ich werde mir über kurz oder lang eine neue Stelle suchen müssen, aber wie macht sich denn meine lange Absenz bei der Stellensuche.

    Die Gemeinde sieht zwar meine Probleme, kann mir aber nicht wirklich helfen, ich bin knapp über dem Existenzminimum, wäre ich darunter würden mir alle Selbstbehalte, Klassenlagerkosten usw in den A... geschoben, aber so könnnen sie laut Gesetz nichts machen. Irgenwie ist es komisch: entweder, sie werfen einem das Geld nach oder sie helfen überhaupt nicht. Manchmal fühle ich mich schon verarscht wenn ich für meine Berufstätigkeit noch bestraft werde, zumal ich auch immer gearbeitet habe (ausser nach dem Unfall meines Kleinen) wo ich viele Jahre gar nicht hätte arbeiten müssen.

    Mein Ex ist im Dez Vater geworden, mit seinem Verdienst von Netto 4000.- ist er eigentlich gar nicht mehr verpflichtet Alimente für meine Kinder zu bezahlen, da sein Einkommen nur gerade sein Existenzminimum deckt, aber solange er keine Abänderungsklage beim Gericht eingibt, zahlt die Inkassostelle. Auf der einen Seite graut mir vor der Aussicht wieder Sozialleistungen beziehen zu müssen, anderseits müsste ich nicht mehr hyperventilieren wenn irgend welche Rechnungen ins Haus flattern die ich kaum bezahlen kann. Ganz schwierig wird es wieder im nächsten Jahr werden, bis die Prämienverbilligung der KK über die Bühne ist, ich bin kaum imstande zu überleben bis das Geld bei der KK überwiesen ist.

    Irgendwie drehe ich mich immer im Kreis; wie ein Hund der seinem eigenem Schwanz nachrennt.

    Zum Thema: Was nützt es, wenn die Delikte zahlenmässig abgenommen hat, die Schäden aber um ein vielfaches gestiegen sind?

    Tatsache ist auch, dass es in den 80 Jahren viele Kindsmorde gegeben hat, bzw Kinder spurlos verschwunden sind zb Peter Rot oder der Bub welcher an der rümlanger Chilbi vor den Augen von 1000 en entführt werden konnte. Er hat nach dem Mami gerufen und alle dachten, es ist der Pappi der ihn mitnimmt.

    AntwortenLöschen
  77. Zoé

    Ihr Post vom 30. August 12.09

    Gerade weil viele gewalttätige Jugendliche aus einem gewalttätigem Elternhaus kommen, wäre es doch wichtig, dass der Staat endlich eingreift bei Körperstrafen. Es kann doch nich sein, dass wenn ich Ihnen eine Ohrfeige gebe, wegen Tätlichkeiten angezeigt werde, aber mein Kind ungestraft schlagen darf. Da wird doch auch immer noch verharmlost, dass es sich doch dabei nur um Klapse handelt, selbst dann wenn das Kind blaue Flecken hat.

    AntwortenLöschen
  78. Eni, ich bin ganz klar der Meinung, dass Sie Sozialleistungen verdient haben und annehmen dürfen. Es ist das kuriose an unserem System: die, für die es diese Leistungen gibt und die sie dringend benötigen, sind oft zu stolz und unabhängig. Stattdessen gibt es unzählige andere, die sich bedienen, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Ihre Kinder brauchen Sie, wenn es Ihnen noch schlechter ginge, macht das die Sache noch schlimmer. Mein Mann hatte ein Burn-Out, Eni, fully blown. Ich neige nicht zu Sentimentalitäten, aber ich werfe mir heute noch vor, dass ich die Reissleine nicht rechtzeitig gezogen habe. Lassen Sie es nicht so weit kommen, nehmen Sie Hilfe an, wo Sie sie finden können. Wer hätte denn Hilfe verdient, Eni, wenn nicht Sie?

    AntwortenLöschen
  79. @ Astrid

    Solange mein Exmann diese Klage nicht einreicht wird sich meine Lage nicht verändern oder verbessern, denn gemäss Sozialamt darf ich nicht weniger als 50% arbeiten( muss aber auch nicht mehr und kann bald auch nicht mehr) und so komme ich gerade über die Runde, solange nichts unvorhergesehenes kommt. Im Dez kommt die Nebenkostenabrechnung und die Privathaftpficht/Hausratversicherung und dann bin ich am A.... so sieht es aus.

    Ob mein Ex die Abänderungsklage einreichen wird, steht in den Sternen, ihm ist es egal wie viele Schulden er hat, er lebt nicht so lange, dass er diese je abbezahlen kann. Alleine die Alimentenschulden beliegen sich im Dez auf ca 65000 und da er jetzt ja vollkommen zahlungsunfähig ist.....,dazu kommen Prämienschulden bei der Krankenkasse, Mietschulden, Steuerschulden und Schulden für Käufe die er tätigt und nicht bezahlt. Wo soll das denn enden?

    Ich weiss nicht ein noch aus.

    AntwortenLöschen
  80. Eni, bitte, bitte wenden Sie sich an jemanden - an Ihren Hausarzt, jemandem, dem Sie vertrauen. Vielleicht sogar ein Kontakt auf dem Sozialamt -sie bieten, zumindestens hier in Zürich, Spezialsprechstunden an bzw. Rechtsberatungen. Und warten Sie nicht länger, machen Sie das sobald wie möglich. Da draussen gibt es wirklich Menschen, die helfen können. Wenn Sie darlegen, dass Ihr Ex sie massiv behindert, dass sie vom Goodwill von jemandem abhängig ist, der Sie seit Jahren nicht mehr unterstützt und einfach weiter Schulden macht, können Sie ganz sicher etwas erreichen. Vielleicht auch eine Stelle bei Gericht.... Nutzen Sie die kostenlosen Rechtsberatungen, gehen Sie zurück ans Gericht und sagen Sie Ihrem Arzt, dass Sie am Anschlag sind - alles zusammen muss einfach ein Resultat bringen.

    AntwortenLöschen
  81. Mal völlig Offtopic: Wieso machen die Schreiberlinge von dieser Plattform eigentlich nicht gemeinsam ein Projekt einer Internetzeitschrift?
    So wies aussieht, können sich alle einigermassen formulieren und eine konservative Plattform, die nicht in der Tasche der SVP steckt und einen Hauch Katholizismus versprüht, würde diesem Land wirklich nicht schaden.

    AntwortenLöschen
  82. Meine Ärztin weiss das ich am Anschlag bin, ebenso die von der Gemeinde. Der Einzige der diese Abänderungsklage einreichen kann ist mein Ex. Die Sozialbehörde am Wohnort meines Ex macht ja auch vergeblich Druck nur machen sie diesen Druck aus einem anderem Grund. Die Frau meines Ex hat bisher nur von Alimenten und Sozialleistungen gelebt, obwohl die Tochter aus 1. Ehe schon 10 ist. Diese Tochter war angeblich ungeplant und hat in eine Ehe resultiert. Von der Inkassotelle weiss ich, dass das Sozialamt bei ihr Druck gemacht hat,d ass sie arbeiten muss und da ist sie wieder ungewollt schwanger geworden. Da das Sozialamt aber den Klotz am Bein loswerden wollte, haben sie ihr und meinem Ex geraten, dass sie heiraten und zusammenziehen sollten, da sie so finanziell am besten dastehen. Jeder der denken kann, weiss dass das eine Lüge war, denn das Existenzminimum ist für einen 3 oder 4 Personenhaushalt kleiner als für 2 Haushalte, ausserdem fällt ja nun der Unterhalt ihres Exmannes für sie weg. Am Tag, an dem sie zusammengezogen sind, wurde die Inkassoangestellte vom Sozialdienst von der Wohngemeinde meines Ex angerufen, dass sie die Bevorschussung ab sofort einzustellen habe, da mein Ex ab sofort (vor der Hochzeit) für seine schwangere Freundin aufzukommen habe. Die Inkassoangestellte hat sich aber geweigert darauf einzugehen,ohne Gerichtsbeschluss.

    Ich selber kann dieses Begehren nicht stellen, da das einer Alimentenverzichtserklärung gleichkommen würde und da ich ohne Alimente Sozialhilfe beziehen muss, würde dem natürlich nicht stattgegeben werden.

    Alle verstehen meine Lage, aber niemand kann mir helfen. Egal wohin ich mich wende, allen sind die Hände gebunden. Ich kann mich entweder krank schreiben lassen, oder warten, bis ich zusammenbrecht, aber das kann man mir dann wenigstens nicht als faulheit ankreiden.

    AntwortenLöschen
  83. Liebe Eni, ich möchte mich unbedingt Astrid anschliessen. Es ist kein Eingeständnis einer Niederlage, wenn man sich die verdiente Hilfe holt, und Ihre Gesundheit muss jetzt einfach an erster Stelle stehen - vor einem Zusammenbruch. Auch für Ihre Kinder. Beweisen müssen Sie niemandem mehr etwas.

    Ich bin mir sicher, dass Sie, wenn Sie sich eine vorübergehende Verschnaufpause gönnen, bald wieder mit gestärkter Kraft neuen Aufgaben widmen können.

    AntwortenLöschen
  84. Die Vorschriften verbieten es mir zu helfen, solange mein Ex die Klage nicht eingereicht hat. Gemäss Gesetzen existieren solche Fälle wie ich gar nicht. Ich falle durch alle Maschen. Wo auch immer ich um Hilfe ansuche, mir wird nicht geholfen. Ich stehe vor verschlossenen Türen, egal wohin ich mich wende.

    AntwortenLöschen
  85. Wenn Sie sich krankschreiben liessen: wie wäre es dann um Ihre finanzielle Situation bestellt? Ich kenne mich auf diesem Gebiet zu wenig aus, aber vielleicht liesse sich dadurch der gegenwärtige Kreislauf durchbrechen, wenigstens für eine gewisse Zeit? Wenn ich Sie recht verstanden habe: wenn Sie unter das Existenzminimum fallen, müsste die Gemeinde einspringen.

    Unabhängig davon stellt sich die Frage, wie Sie Ihren Ex dazu bringen können, die Klage schnellstmöglich einzureichen. Was braucht es dazu?

    AntwortenLöschen
  86. @Eni: bringen sie diesen Tunichtgut von Ex-Ehemann endlich zur Strecke, egal durch welche Instanz. So ein verfluchter Weichschnäbeler, der sich durch alle Tricks davonstiehlt und sie und seine eigenen Kinder (!) so im Stich lässt...hueresiech, der müsste mir mal begegnen, dem Bürschchen würde ich sowas von den Hintern versohlen, aber sowas!

    Ich habe selber keine Kinder, aber sich so aus der Schau stehlen, nur aus primitivstem Egoismus...warum gibt es eigentlich kein Amt für Tschutts in den Arsch? Das wäre mal eine sinnvolle Behörde!

    Man fragt sich manchmal schon, weshalb man am Morgen um 6.30 aufsteht und am Abend gegen 23.00 sein Kissen zum ersten mal wiedersieht, während andere es sich gut gehen lassen und auf der Couch ein wenig fernsehen tagsüber.

    Eni, stay the course! Sie sind stark. Verdammt, ich bewundere sie! Ich finde es falsch, dass man ihnen sagt, ja sie sind schwach. Nein stimmt nicht! Eni ist stark! Das wissen sie genausogut wie ich. Alles andere ist eine Beleidigung!

    @Hitz: was ist eine Internetzeitung? Und in welcher Funktion würden sie teilhaben? Publizieren sie doch mal einen Text bei uns, werter Hitz! Als Diskussionsgrundlage. Und @Astrid, das gleiche gilt für sie. Und für @Eni und @Lina sowieso. @Fufi hat ja sein eigenes Ding.

    AntwortenLöschen
  87. @Eni: "zur Strecke bringen" war vielleicht eine etwas missverständliche Redewendung - könnte von sensibeln Gemütern* missinterpretiert werden. "In die Knie zwingen" trifft es besser.

    *wenn man sich die leidige Diskussion um die SVP-Plakate ansieht, gibt es in der Schweiz momentan etwa 70% Sensibelchen. Bei der Abstimmung über die Masseneinwanderungs-Initiative dürftens dann vorübergehend nur noch etwa 45% sein.

    AntwortenLöschen
  88. O bzw Eni: Dass wir Eni für eine starke und bewundernswerte Frau halten, dürfte wohl klar sein!

    Eni, mir fallen nur seltsame Dinge ein, die vielleicht saublöd klingen. Meinen Sie, es wäre möglich, jemanden aus Ihrer Lokalpresse oder Lokal-TV für Ihren Fall zu interessieren? Einfach, um die Behörden ein bisschen auf Trab zu bringen. Es scheint mir doch, dass dieses 'durch-alle-Maschen-fallen' vielen eine wohlfeile Ausrede bietet, Ihren Fall weiterzureichen.

    Ich bin mir ganz sicher, dass es irgendwo eine Rechtsberatung oder Ombudsstelle geben muss, die sich Ihrer annehmen würde - darf ich fragen, wo (ungefähr) Sie leben, Eni?

    Und ansonsten schliesse ich mich Zoé an: Lassen Sie sich krank schreiben - und für einmal müssen (Sie müssen!) nur an sich denken, nicht an Ihren Arbeitgeber (egal, wie anständig), an Ihre Kolleginnen oder sonst etwas. (Mein Mann hat damals viel zu viel wichtige Zeit verloren, weil er sein Team, das er über Jahre mühsamst aufgebaut hatte, nicht 'im Stich lassen wollte). Diese Zuverlässigkeit, diese äusserste Aufopferung für andere und meistens eben auch die grosse Kompetenz sind typisch bei Burn-Out-Fällen! Burn-Out bekommen in der Regel die, die sehr viel leisten, aber nie an sich selber denken. Das hat Ihnen Ihr Hausarzt hoffentlich auch gesagt. Und: eine verzögerte Behandlung kann alles noch viel schlimmer machen, Eni. Drum zögern Sie nicht, bitte!
    Im übrigen glaube ich, dass Sie das durchstehen und irgendwann auch die leidige Angelegenheit mit Ihrem Ex hinter sich haben werden (um ehrlich zu sein, mir kommt hier das Wort 'Schlägertruppe' in den Sinn) - ich weiss, dass ist leichter gesagt als getan, aber Sie müssen eine extrem starke Frau sein, bis hierher durchgehalten zu haben. Also, machen Sie Nägel mit Köpfen, gehen Sie zu Ihrer Aerztin und sagen Sie ihr, dass es so nicht mehr weitergeht. Sie schaffen das - ist alles peanuts im Vergleich zu dem, was Sie schon alles bewältigt haben.

    AntwortenLöschen
  89. An Eni

    Was ich Ihnen und Ihren Kindern herzlich wünsche: Verdoppelung der Freuden, Halbierung der Leiden.

    Wo ich wohne, hat sich ein Paar formiert, sehr erfolgreich und glücklich. Beide geschieden und vom Ex/der Ex beschissen. Beide mit Kindern. Zusammen haben sie jetzt fünf Kinder. Im September wird geheiratet.

    Wie auch immer Sie entscheiden: Alles erdenklich Gute Ihnen, Eni!

    AntwortenLöschen
  90. Ich weiss nicht, ob ich, wenn ich krank geschrieben bin immer noch über dem Existenzminimum bin oder darunter. Da gibt es keinen Spielraum. Wenn ich dieses auf den 5er genau erreiche ist daran nicht zu rütteln und wenn ich 50 Rappen darunter bin, habe ich Glück.

    Egal was ich tue, die Möglichkeit, dass der Schuss nach hinten losgeht ist sehr gross. Meine Existenzangst bestimmt mein ganzes Leben. Ich bin so kapputt.

    AntwortenLöschen
  91. Eni, genau das, was Sie uns hier sagen - gehen Sie so schnell wie möglich zu Ihrer Aerztin. Und reden Sie Klartext! Wenn sie Ihnen nicht weiterhilft, gehen Sie zu einem Psychologen bzw. Psychiater (es muss ein Facharzt sein!). Oder zur sozial-psychologischen Sprechstunde an Ihrem Ort. Und machen Sie das, wenn möglich, heute noch. Seien Sie nicht höflich, entschuldigen Sie sich nicht - sagen Sie denen genau, wie mies es Ihnen geht. Eni, genau für Menschen wie Sie sind solche Stellen da - manchmal muss man ein wenig täubelen und mühsam werden, aber irgendwo bekommen Sie Hilfe. Gehen Sie zuerst zu Ihrer Aerztin, rufen Sie morgen früh an (heute ist Donnerstag!) oder, wenn Sie mögen, heute noch den psychologischen Notdienst. Eni, das ist keine Schande - die sind dazu da, Ihnen zu helfen, das ist ihr Job!!!! Viel Glück!

    AntwortenLöschen
  92. Ich habe gestern den CH-Streifen "Liebling, lass uns scheiden" gesehen. Solche Filme (den letzten den ich s^gesehen habe war Giulias verschwinden) zeigen sehr deutlich, welch sonderbares Selbstbild die Schweizer von sich haben, alles in Zuckerwatte gepackt, lässig-locker-aufgeschlossen, grossstädtisch, meilenweit neben der wahren Realität am Montag morgen in der S12.

    Ich glaube unsere schweizerische zeitgenössische Gesellschaft krankt (ja, krankt) daran, dass wir alle so lieb zueinander sein sollen, dass kein Raum mehr für ehrliche und echte Auseinandersetzungen bleibt. Wenn jemand mit der Faust auf den Tisch schlägt, erschrickt er schon die Sensibelchen und fällt sowas aus dem Rahmen und wird mit Liebesentzug bestraft. Wir wollens einfach glatt mitenand ha. Und wems nicht passt, der soll seine Faust gefälligst im Sack machen.

    Eine Emo-Gesellschaft. Wer sich nicht glatt, von sanftem Wesen, herzig, soziabel und einfach "en Liebe" ist, der ist bestimmt verklemmt, hat Probleme, ist ein Grobian und ein Troll.

    Das haben wir ja im MB gesehen: sich Nettigkeiten sagen, Smilies austauschen, Popliedli schicken. Alles in Zuckerwatte gepackt, konform, kompakt, konfektioniert.

    Gefangen in einer ewigen Gegenwart und Jugendlichkeit, im Stillstand bewegt von den Wirbeln des Nichts. Das Vakuum. Grundgütiger! Es braucht vielleicht wieder einmal einen ordentlichen Krieg oder so was!

    AntwortenLöschen
  93. Einen ordentlichen Krieg - ich glaube, Sie haben sich einen Moment lang von Ihrer eigenen Rhetorik mitreissen lassen. Übrigens war ich heute mittag das erste Mal seit einer ganzen Weile wieder im MB, und da geht gerade die Post ab.

    Den Begriff Emo verstehen Sie falsch, er kommt ursprünglich vom musikalischen Begriff Emocore, einem Sub-Genre des Hardcore-Punk. Und da geht es um Themen wie Verzweiflung und Trauer, die Beschäftigung mit zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Themen, nicht um soziale Anpassung. Das ist mithin das Letzte, was die Ur-Emos im Sinn hatten.

    Beispiel für eine relativ bekannte Emocore-Band mit Indie-Einschlag: 'Death Cab for Cutie'.

    Summer Skin:
    http://www.youtube.com/watch?v=vR_VeG1XW_4

    Die Kids, die sich lustig anziehen, gehören einer neueren, stark modelastigen Emo-Generation an, für sie stehen Bands wie 'My Chemical Romance'. Und immer noch gilt: Anpassung, Soziabilität ist das Letzte, was diese Leute interessiert. Anschauungsbeispiel gefällig? Klarer als in diesem Video gehts nicht:

    I'm Not Okay (I Promise)
    http://www.youtube.com/watch?v=ZudX66IBat8

    AntwortenLöschen
  94. PS: eine witzige Emo-Parodie findet sich hier:

    http://www.stupidedia.org/stupi/Emo

    AntwortenLöschen
  95. Ich bezog mich auf Michele Rotens Emo-Reportage vor etwa 2 Jahren.
    Was ich meinte, war eine "Gschpürsch-Mi"-Gesellschaft, triefend vor Verständnis und Toleranz.

    Wieviele Emos braucht man, um eine Glühbirne raus zu drehen? – Drei! Einer dreht sie raus, einer schreibt einen traurigen Text drüber, und einer heult.

    AntwortenLöschen
  96. Ach Roten, die hat voll die Ahnung. Der Text war absolut nichtssagendes Gesäusel, wie so oft bei ihr. Wenn ich wählen könnte, ob mein Kind a) ein Emo, b) eine Marken-Tussi (mit männlicher Entsprechung), c) ein Schläger wird, dann weiss ich, welche Wahl ich treffen würde. Was gibt es noch für Jugend-Klischees?

    AntwortenLöschen
  97. Ich würde c) ein Schläger wählen.

    Shock and awe. Pri8de & honour. Und so.

    So, ich denke es ist Zeit fürs nächste Thema in diesem Saftladen hier, was denken sie?

    Ich möchte aber weder Hitz noch Zysi noch Eni noch Astrid noch Lina noch Zoé noch Fufi noch Max im Wege stehen, wenn die sich hier produzieren möchten. Nichts läge mir ferner, echt!

    Nur zu, frischen Mut!

    AntwortenLöschen
  98. Man hat keine Wahl - und plötzlich ist die 14-jährige Tochter Hardcore-FCZ-Fan! Dieselbe Tochter hat heute ein hervorragendes Matur-Zeugnis erhalten, wir Eltern haben uns ein bisschen geschämt für unsere Verzagtheit.
    Gute Nacht!
    Oh und übrigens: ich habe momentan keine Lust mehr, mich mit diesem (erstaunlich schnell genesenen) Tier dort drüben allein zu 'unterhalten', especially as he's up to his old tricks.... Also halte ich mich mal eine Weile raus (es sei denn, es geht mir die Hutschnur zu sehr hoch).

    AntwortenLöschen
  99. Also, Astrid, ich glaube, mit dem Hardcore-FCZ-Fan bist Du gut davongekommen. Problematisch wäre es allenfalls, wenn sie gleichzeitig eine Vorliebe für Petarden und ähnliches entwickeln würde.

    O., ja doch, machen Sie. Ansonsten könnte es passieren, dass ich an Ihrer populärmusikalischen Weiterbildung dranbleibe.

    AntwortenLöschen
  100. o-sorry: gehe richtung mistral in die ferien; vielleicht gibt aber futter für einen text après...

    i däm sinn, schöni wuche aune

    AntwortenLöschen
  101. mais oui, mon cher!

    Schöne Ferien (ein Wort, das ich aus ferner, verschwommener Erinnerung kenne...)!

    Leute, im Moment ist wirklich kaum was zu wollen. Manchmal frage ich mich, wie es die leute machen, die so ein Blogding wie pi-news.net oder achgut.com oder geschweige denn Little Green Footballs...
    Die leben wahrscheinlich davon, aber seien wir ehrlich: Bloggen als Lebensinhalt. Hmja.

    Also, Kinder, am Wochenend wird's was geben, und wir werden wir uns recht freu'n! Welch ein Jubel, welch ein Leben wird in unsrem Hause sein!
    Einmal werden wir noch wach, heissa, dann ist Weihnachtstag!

    Schönen Abend!

    AntwortenLöschen
  102. Orlando, Sie haben mir ein schlechtes Gewissen gemacht. Aber, zusätzlich zu dem Zeugs, mit dem ich mich jobmässig herumquäle (und quälen ist leider das richtige Wort), auch noch einen Blogbeitrag zu schreiben..... Ich möchte mich wirklich nicht 'rausreden (hah!), aber die 'Zeit danach', wenn ich mal wieder abgeliefert habe und ein paar Wochen Ruhe habe, ist so unglaublich kostbar, dass ich mir nicht vorstellen kann, mich aufzuraffen..... Aber ich verspreche, dass ich es irgendwann tue. Ideen hätte ich eigentlich, aber........
    Sorry!

    Bin dann mal weg. Und, Eni, ich hoffe, Sie sind ok? Ich denke an Sie.....

    AntwortenLöschen
  103. Orlando, ich kann es nicht lassen, muss es loswerden, bevor ich verschwinde:

    Sie schaden Ihrer/unserer Sache mehr als Sie ihr nützen, wenn Sie Anna so angehen. Das kann doch nicht in Ihrem Interesse sein, oder? Diesem wildgewordenen Blogwart (Blockwart habe ich mir verkniffen) auch noch die Munition liefern?

    Eine schöne Zeit!

    AntwortenLöschen
  104. @Astrid:

    1) will ich ihnen kein schlechtes Gewissen machen. Ich halte 'schlechtes Gewissen' für eine schweizerisch-protestantische Erfindung, damit sich der einzelne Christenmensch immer schön schlecht fühle vor dem Herrgott und mit Gewissensbissen herumlaufe. Eine richtige Miesmacherstimmung, freudlos, bedrückt, damit sich der Einzelne anstrenge und Gottes Werke vollbringe um in den Himmel zu kommen. Denn die gnadenspendende Institution Gottes, die Kirche, hat man ja abgeschafft. Aus der Bibel ein Buch unter vielen gemacht. Es hängt also alles an jenem winzigen, dünnen Fädeli, genannt der Mensch.

    2) Ich lese eben die Posts gewisser "Blogwarte" gar nicht (welche Ehre sie ihm antun mit diesem Begriff), geschweige gehe ich darauf ein. Ich empfehle: tun sie es mir gleich, es wird sie entlasten. Und sie können freier durchs Leben gehn.
    Und: entschuldigung, für gewisse blöde Anwürfe erntet frau, was sie verdient.

    Haben sie schon wieder Ferien? Grmblr.

    AntwortenLöschen
  105. Na, O. wotsch wüsse wot Eni wont? Ich weisses und Du nöd...

    :-b

    (natürlich interessiert das keinen, logisch)

    AntwortenLöschen
  106. Anderseits könnte ich hier im Arschlochblog schon etwas das Arschloch geben.

    Aber das hat sogar Eni nicht verdient.

    AntwortenLöschen
  107. Ich bin nicht genesen, Astrid. Ich kicke den Arschlöchern einfach wieder in den Arsch, mehr als früher. Denn zu verlieren habe ich nichts mehr. Ich bin in der Verlängerung, sozusagen, und mir kommt es nicht mehr sehr aufs Resultat an. Die Verlängerung ist Sieg genug.

    Alla tua faccia Orlando vivo. VIVO!

    AntwortenLöschen