Ein Sozialdemokrat von altem Schrot und Korn sagte zu mir heute: "Ich weiss nicht, ob wir Linken uns über die Verluste der FDP allzusehr freuen sollten. Nicht, wenn wir uns ansehen, wer die Liberalen beerbt...".
Wer beerbt die erodierende traditionelle Mitte? Wer sind diese orientierungs- und kompasslosen, ohne jegliches weltanschauliche oder politphilosophische Fundament in postmoderner Beliebigkeit vor sich hinspontisierenden "Neuen Mitteparteien", die das in Städten und Agglos lebende Dummvolk für vertrauenswürdig genug empfinden, die Geschicke dieses Landes in diesen schwierigen kommenden Jahren zu führen? Wer sind diese aus dem sprichwörtlichen Nichts kommenden Gutmenschen, die in jedes 20-Minuten-Kamerächen und jedes Radio24-Mikrofönchen etwas von "lösungsorientierter Politik der Mitte, "Solarpanels" und "Nachhaltiger Energiepolitik" faseln?
Und wer wählt solche Gummimenschen mit Gummimeinungen mit Duzendgesichtern und hübschen Deux-Pièces, die aussehen, wie Jessica und Kevin Normalverbraucher auch gern aussehen würden: Wie das Personal in belanglosen US-Vorabendserien. In diesem Schönheitswettbewerb haben die Geschmeidigen, die mit dem netten Äusseren, die Glatten, Lieben, Braven natürlich gute Chancen. Es erinnert ein wenig an diesen Film The Stepford Wives.
Jedenfalls bessere, als Politiker, die zwei, drei Schritte weiterdenken und Probleme ansprechen, solche mit Ecken und Kanten, die erkennen, dass es kein Rezept sein kann, einander nur bloss nicht weh zu tun in der Politik.
![]() |
Stepford Wifes? Ein neuer Politikertyp, jung, adrett, diffus. |
Gewonnen haben heute die S-Bahn-Bürger, die mit den riesigen Kopfhörern am Ohr, die gerade entweder auf Facebook oder am Youtube-Musikvideos am Betrachten sind, die ihre Hauptinformation über die Welt, in der sie leben, aus dem Blick am Abend beziehen. Und aus Facebook. Wo stümperhafte Journalisten eine gigantische Unterhaltungs- und Informationsberieselungsmaschinerie in Gang halten und wo politische Themen in dekadentem Zynismus entweder auf Realschülerniveau oder auf Textmessage-Format eingekocht werden. Und selbst seriöse Medien so etwas wie eine Hofschranzen-Berichterstattung liefern und völlig vergessen, als vierte Gewalt im Staat zu funktionieren und Regierung, Behörden und das Parlament zu kontrollieren und kritisch zu hinterfragen. Kritisch hinterfragt wird nur die SVP. Das muss reichen.
Zugunsten einer Konsumentenmentalität in der Politik. Perfekte Projektion des eigenen Unvermögens und Desinteresses auf die gewählten Politiker. Und das Schlimme dabei: Nach vier Jahren Stillhalten im Parlament (Tiana Moser) werden diese Fratzen wiedergewählt, weil sie immer noch "jung und unverbraucht" sind.
![]() |
Jung und unverbraucht: Tiana Moser hat vier Jahre lang erfolgreich stillgehalten. |
Und gewonnen haben die Meinungsbeeinflusser, die glauben, man könne alles auf eine lächerliche Smartvote-Spider-Matrix pressen, was an über Politik zu wissen braucht. Als gälte es - wie bei Parship, wo diese Menschen Parner suchen - eine möglichst grosse Übereinstimmung in allen Punkten zu finden. Was für eine Beziehung schnarch ist, kann für die Politik ja wohl kaum funktionieren, oder? Logisch werden dann eben jene Politiker ein Match, die möglichst die Bandbreite abdecken, aber ja nicht wirklich ausschlagen, nach irgend einer Richtung. So bleibt alles im Unverbindlichen, Vagen, Oberflächlichen. |
![]() |
Ungerichteter Aktionismus für Politikkonsumenten - Otto Ineichen |
Nehmen wir zum Beisiel der Aargau, dieses Soziallabor der urban-ländlichen Aggloschweiz mit (bösen) Autobahnen und (abzustellenden) AKWs. Dass dort eine Pascale Bruderer ohne jeglichen Leistungsausweis zur Ständerätin gewählt wird, ist ein deutliches Symptom für eine ernstzunehmende Krise im politischen Denken und Handeln der Citoyens: Die fleischgewordene Gutmenschin mit Augenaufschlag, aparten Kleidchen, einem politischen Profil, wo für jeden e chli öppis dabei ist, wie eine Pralinenschachtel. Self-Service. Kindertagesplätze sind auch dabei. Das ist doch sozial, oder?
Verhältnis zu Europa, Energiepolitik, Sozialwerke, Einwanderung, Wirtschaftsentwicklung, Verkehr, Bildung - die neuen Bürger wollen von all diesen schwierigen Fragestellungen verschont bleiben und in ihrer Blase leben, wo man es einer "Neuen Mitte" mit diffusen Haltungen, Überzeugungen und Prinzipien überträgt, das Land zu führen. Damit man mehr Zeit hat, (subventionierte) Solarpanels aufs Dach zu schrauben, Facebookfreunde zu sammeln, Youtube-Filmli anzusehen, geile Klamotten einzukaufen und in den Ausgang zu gehen. Oder an "Events". Das Wichtigste ist, dass man cool aussieht, wenn man an der Bar rumsteht. 20-Minuten-cool.
Offenbar spüren die Menschen nur mehr sich selbst unter ihren Kopfhörern. Die Rechte wie die Linke hat es verpasst, glaubhaft zu machen, dass schwierige, grundsätzliche Entscheidungen anstehen.
Es könnte ungemütlich werden, wenn diese Leute aus ihrer Bubble erwachen und in der Realität ankommen.
Nun ja, des scheint ja das Problem der "MITTE" zu sein, dass sie keine eigene Meinung hat. Ein bisschen dafür, aber nicht zuviel, und drum auch ein bisschen dagegen.
AntwortenLöschenWir sind ja alle sooo lieb!
Und dann bitte NIE MEHR:
Von ROT-GRUEN mag ich nichts mehr hören, weil's gemischt nämlich ein hässliches BRAUN gibt!
Grüne Nudeln an Tomatensosse??????
Aber die SP ist die einzige der "grossen" Parteien, die zulegen konnte!
Nicht dass ich mich mit DIESER SP identifizieren könnte, aber dennoch!
Und die Grünen mit IHREM Tunnelblick sind füt mich ebenso unwählbar wie die andern, die alles Schlechte nur in den "Ausländern" finden.
Wie sagten sie doch: "Stürmen wir das Stöckli". Als wenn's denn eine grosse Leistung wäre, die Eltern aus ihrem "Stöckli" zu vertreiben.
Und "unter 30% ist alles eine Niederlage", sagten sie doch.
Aber das ist Wahlanalyse, die ihrer Politik ja bestens entspricht, so nach dem Motto:
Was kümmert mich mein G'schwätz von gestern!"
Nachtrag zur "Mitte"-Politik:
AntwortenLöschenABER ALLES FUER MICH!
Ach, Fufi! Ich hätte lieber 4 Jo Langs und 5 Schlüers im Parlament, als diese braven Grünliberalbubis!
AntwortenLöschenLieber ein richtiger Linker da weiss man, woran man ist! Die Mittefutzis sind doch alle verkappte Wellness-Etatisten, wenn du mich fragst.
Ich ersehe jetzt nirgends, dass die SP zugelegt hat, wo hast du das her?
Tatsache ist: es gibt etwa 20-25% Linke und ca. 30% Rechtsbürgerliche in unserem Land. Beide haben gesamthaft verloren, oder sind an ihre Grenzen gestossen, was das Potential angeht, auch Mittebürgerliche anzusprechen. Mehrheiten finden sie nur in Volksabstimmungen, gelegentlich.
Vielleicht hat es ja auch sein Gutes, Fufi, und du musst jetzt keine Albträume mehr von einer kurz bevorstehenden Blocher-Diktatur haben. Vielleicht kann man sich ja jetzt endlich auf Augenhöhe begegnen und dem anderen nicht den Maulkorb anbinden, wo vorne "menschenverachtender Faschist" draufsteht! Vielleicht kann man jetzt auch mal anerkennen, dass nicht jeder Konservative ein Anhänger Satans ist, sondern ein alerter Zeitgenosse, der beherzt für das Gute, für seine Ideale kämpft?
Denn wenigstens in diesem Punkt gleichen sich Linke und Konservative: Leidenschaft.
Don Camillo und Peppone.
Orlando:
AntwortenLöschenDas neueste vom TA:
"Damit können die Sozialdemokraten gesamtschweizerisch drei Sitze zulegen und kommen auf 46 Mandate."
http://www.tagesanzeiger.ch/wahlen2011/standard/Waadtlaender-Wahlresultate-endlich-bekannt/story/17389770
Und wie gesagt, Grüne sind - für mich - unwählbar!
Und was die Leidenschaft betrifft: Wenn ich Don Camillo sein darf, darfst du gerne Peppone sein!
;-)
Und wer spricht la voce di Gesu dalla Croce? ;-)
AntwortenLöschenAh, das ist wohl wegen der doofen Listenverbindungen. Sollte man verbieten. Die Linken sind immer so verbrüdert und kuschelig untereinander schulterklopfend vernetzt. Widerlich. Dagegen sind wir Bürgerlichen eher distanzierte Einzelkämpfer. Individualisten eben.
Dafür ist die PdA weg. Hihi. Wurde auch Zeit. Wobei auch dort: dafür jetzt irgend ein Dullface aus dem Mittelland, mit etwas Erfahrung in einer Schulkommission.
Sic transit gloria mundi.
ja die listenverbindung:
AntwortenLöschendaran an erkennt man die glaubwürdigkeit der eigenen positionen und nicht aufgrund eines opportunistischen kalküls zwecks machterhalt...
schlussendlich hoffe ich aber auch, dass gewisse rückschlüsse zu einer feinabstimmung im auftritt der svp führen wird (bspw. plakate, themensetzung breiter gestalten..)
ob sphuler mit seiner aussage "er wird zur hypothek" doch noch behalten könnte, erfahren wir hoffentlich nicht erst in 4 jahren, sondern erkennen dies jetzt. dass damit nicht der inhalt sondern die abversionsreflexe der gegenparteien und -strategen (wenn auch auf anderem level) wie auch der medien gemeint sind, sollte klar sein.
p.s: klare sprechende lang's sind mri auch lieber, aber eben auch nicht nötig ;-)
Und vom vorläufigen kommen wir jetzt zum definitiven Endresultat der Wählerstärken: http://www.tagesanzeiger.ch/wahlen2011/standard/SVP-verliert-weniger-an-Waehlerstaerke-als-angenommen/story/14085645
AntwortenLöschenRechenfehler 1: Der Verlust der SVP ist natürlich viel geringer, als jetzt in den Medien herumgeposaunt wird (und die Presse im Ausland schon nachgeplappert hat): Wenn man die 2008 zur BDP abgewanderten NR (5) und den SR (Luginbühl, BE) vom SVP-Wähleranteil subtrahiert, dann ist die "Wahlschlappe" etwa so gross, wie jene der SP.
Denn die SP hat nun also doch nicht zugelegt, Fufi. Sondern 0,9% verloren. Trotz drohender Rezession. Losers.
Die Grünen haben 1,2% verloren.
Rechenfehler 2: es stehen relativ viele zweite Ständerats-Wahlgänge an. Dort ist noch sehr vieles offen. Diese Ergebnisse muss man dann auch in diese Rechnung hineinverrechnen, wonach dann die Verluste für FDP und CVP etwas weniger stark ausfallen dürften.
@Zysi: was für "Feinabstimmungen"? Nein, zurück zur freundlichen Bauern und Gewerbepartei gehts def. nicht mehr. Die Wahlkampfstrategie ging ja diesmal (wo sich die SVP süüferli zurückhielt) kaum auf. Nein, nein, das Original soll das Original bleiben. Ich wage die Behauptung: je mehr Meis die SVP gemacht hat je mehr Wähleranteile hat sie gewonnen.
Die permanente Opposition muss weitergehen. Fast hoffe ich dies im Hinblick auf die BR-Wahlen...
svp: -8 sitze
AntwortenLöschensp: +2 sitze
tja, man kann sich immer alles schönreden...
und hier noch was hübsches: schawinski zerlegt mörgeli:
AntwortenLöschenhttp://www.videoportal.sf.tv/video?id=680945c3-8a89-41ce-8fba-b9e8f7472e74
Tja!
AntwortenLöschenMöchte hier ja NICHT über die Gründe debattieren, die zunächst zur Gründung der BDP und später zu Volks-Abweichlern geführt haben.
Aber wie sagte da ein Herrliberger Pfarrersbübli: Wer nicht für mich ist, ist gegen mich!
Anyway!
Und die Wahlprozente können wir ja getrost ihr wisst wo runterspülen. Was zählt sind die Sitze.
Und da stehts 3:-8, sagen wir : 11:0 - Im Matsch natürlich. In der Tabelle siehts anders aus, was ich gerne zugebe: 54:46, nämli!
The games must go on!
Nein, eben nicht, Dummkopf!
AntwortenLöschen6 Sitze waren schon seit 2008 BDP.Die sind nicht am Sonntag "verlorengegangen".
Und die SP hat Wähleranteile VERLOREN. Die Leute haben Juso oder Alternative oder Trotzkistische Front gewählt und deren Stimmen landeten auf dem Konto irgend eines faulen SP-Bonzen auf dem vordersten Listenplatz. Ich weiss, es braucht etwas Grips um es zu verstehen.
Und das Endergebnis steht sowieso erst fest, wenn alle Ständeratssitze gewählt sind, also am 4. Dezember.
Und wenn ich dann noch bedenke, dass - scheint's -nur wenige der BDP/GLP WählerInnen von der Volkseigenen Partei rüber gewechselt haben, und sagar viele von der SP (OHNE V dazwischen)her kamen, dann, ja dann mag das Resultat ja noch mehr erstaunen.
AntwortenLöschenWie sagt die geneigte Hausfrau zu ihrem Gatten:
Alle Böden sind sauber! Wir brauchen keinen Blocher mehr!
Dummkopf war für das anonyme Arschloch um 14.53.
AntwortenLöschen@Fufi: "Wer nicht für mich ist,..." - wann hat Blocher das wo gesagt?
"Was zählt sind die Sitze"? Klar, vor allem, wenns um die Grösse des Fraktionszimmers geht. Für die SVP musste extra ein grösserer Raum gebaut werden, der historisch grösste im Bundeshaus! Die SP hat ja in jedem Tea Room in der Berner Innenstadt Platz.
Die Linke, d.h. SP und Grüne (die stets gleich stimmen im Parlament, wie siamesische Zwillinge) haben verloren.
Zwischenruf von Herrn Martin Bäumle:
AntwortenLöschenBäumle etwa fährt liebend gerne Töff (aber, wie er beteuert, nur für maximal 200 Liter pro Jahr). Zitat aus TA.
Fufi braucht privat ca. 50 Liter/Jahr. Für sein Auto!
Aber fufi ist ja auch nicht GRUEN-liberal!
immerhin! jeff beck hat der äs vau pe ein lied gewidmet!
AntwortenLöschenhttp://www.youtube.com/watch?v=tQsZujjZWs0
@Orli
AntwortenLöschenZum hundertsten und damit letzten Mahl(!):
Hör endlich mal auf, grün mit rot zu mischen, auf dass du nicht braun werdest!
Guten Abend und Prost, sozusagen!
Und Tschüss
sagt fufi das foton!
Ich kann doch nichts dafür, dass SP und Grüne sich als "Linke" bezeichnen.
AntwortenLöschenWenns euch nützt, dann sitzt ihr gern solidarisch im gleichen Boot - wenns euch schadet, dann möchtet ihr voneinander nichts wissen. Schöne Freunde seid ihr!
ICH kann auch nichts dafür, dass die Grünen sich als LINKE bezeichnen!
AntwortenLöschenSteck die Grünen und die Völkischen in ein Güllenfass, und sie stinken genau gleich!
Alles was von draussen kommt ist böse. Ganz, ganz, ganz böse. Pflanzen und Tiere hier, Menschen dort! Und deshalb eine Mauer um unser liebes Heimatländli. Damit auch die fremde radioaktive Strahlung und so ..!
Aber BEIDE fressen Sie Pizza zum Znacht. Und Döner zum Zmittag.
Aber zum Zmorge gibt's Bio-Alpenmilch, zu den Kellog's CornFlakes!
FTA!
@Orli um 15:16
AntwortenLöschenJetzt übertriibsch aber scho chli, mit em Fraktionszimmer, gäll?
Denke da an Früher und dabei an die FDP-Fraktion!
Aber s'ist wie bei jeder Grapvik (und vielen Frauen): Auf den Ausschnitt kommt es an!
und @Anonym um 15:26
Jeff Beck hat auch eine Erklärung für den hohen WählerInnenanteil der Partei des Schweizer Volkes:
http://www.youtube.com/watch?v=CeUKOFVO15w&feature=related
Und DAS im Zwingli- und Calvin-Land!
:grinsundgröhl:
Ach ja, Orli!
AntwortenLöschenWas ich da denn noch noch habe gesagt sein wollen:
Also dein Titel:
"Vorläufiges Endresultat"
naja, könnte als "absurdester Buchtitel des Jahres" ausgezeichnet werden!
Hut ab!
@fufi: nein, beim Umbau des Bundeshauses mussten sie extra für die SVP ein grösseres Fraktionszimmer bauen, da alle bestehenden zu klein waren. Man hat ja dort drin auch schon Ständeratssitzungen durchgeführt.
AntwortenLöschenTja, Tatsache ist, dass man bis am 4. Dez. nur Vorläufigkeiten zu gewärtigen hat.
Aber eigentlich ist ja immer alles im Leben von einer gewissen Vorläufigkeit, nicht wahr.
Womit du - ich gestehe - recht hast!
AntwortenLöschenDer Schawinskifilm ist lustig. Mörgeli, die Kampfsau, der Bad Cop der SVP.
AntwortenLöschen@ O. am 25. Oktober 2011 15:05
AntwortenLöschenDu sagst an anonym: "Nein, eben nicht, Dummkopf! 6 Sitze waren schon seit 2008 BDP.Die sind nicht am Sonntag "verlorengegangen".
Selber Schrumpfkopf!
Spielt doch keine Rolle, wieviele LandesverräterInnen sich seit 2007 von der völkischen Partei abgewandt haben! (Abgesehen davon haben glaub auch ein einige Christliche und/oder Liberale die Seiten gewechselt?)
Anyway:
Tatsache ist und bleibt, dass DIE PARTEI im 2007 so viele Stimmen erhielt, dass es zu 62 Sitzen reichte. Aber im 2011 reichte es eben bloss noch für 54 Sitze, mit den Stimmen! Ich meine, es hätten ja genug Namen auf den Listen gestanden, um weiterhin 62 Aersche auf NR-Sessel zu platzieren?
Anstelle der pöhsen Abweichler!
Aber es reichte eben nur für 54! Heisst: 8 Verluste!
Und DAS schleckt KEIN Zottel weg!
Nein, selber Doofkopf, weil die 6 Sitze ja von den hyperanständigen Bauern-und-Gewerbe-Parteilern sozusagen inkognito (quasi in nur unterbewusstem Widerstand gegen den Blocher-Kurs und die Wahlsiege seit 1992 innerlich verabscheuend) besetzt waren, die zusammen mit ihren Wählern wie in einem bösen Traum in dieser SVP gelandet waren!
AntwortenLöschenUnd die nicht wenigen von ihnen - ohne dass sie es wollten - den Wahlkampf finanziert hat und ein schönes Pöstli verschafft, gell. Mehrmals.
Es ist ein Irrtum zu glauben, dass die BDP der SVP nicht auch Wählergruppen weggezügelt hat!
Es gibt aber nun zum Thema Parteispaltung der SVP folgende zwei Varianten:
Entweder man anerkennt, dass die Abspalter-Parteigänger aus BE und GR gar nie so richtige SVPler waren, sondern stets potenzielle Abtrünnige und Blocher-Feinde (dann hatte die Partei nämlich 2007 auch gar keine 29,1 Prozent, dann war das damals schon ein Irrtum). Die Sämi-Schmid-SVPler haben lange und gut vom Erfolg der Blocheristas profitiert. Als von ihnen Loyalität eingefordert wurde, spalteten sie sich ab. Und mit ihnen offenbar nicht wenige Wähler, die reinstem Personenkult anheimgefallen sind (um EWS, um Schmid, etc).
Oder aber man findet, die BDP besteht aus lauter waschechten SVPlern, die sich gegen ihren eigenen Willen aus der Partei schmeissen liessen und jetzt zum Trotz eine eigene Partei aufgemacht haben. Dann fragt sich folgendes: Woher hat die BDP 5,8%? Eigentlich sollte doch der Zürcher-Kurs-Rumpf-SVP dann auch 5,8% fehlen. Ihr fehlen aber nur 2,3!!!
Lösung im Fall 1: Die Ex-SVP-neo-BDPler und ihre Wähler waren gar nie auf der Linie der SVP Schweiz. Wieviel die SVP (das Original) nun verloren hat oder gar dazugewonnen, ist daher kaum zu sagen. Die Spaltung war für sie ein Dämpfer aber im Sinne eines reinigenden Prozesses und der Konsolidierung des Potentials ein notwendiger Vorgang.
Lösung im Fall 2: Die Abgespaltenen stehen für zirka die gleichen Werte ein, wie in ihrer früheren Partei (sonst wären es ja regelrechte Wendehälse, nicht?). Das heisst die SVP-Wähler von Anno 2007 hatten plötzlich zwei Parteien zur Verfügung. Dann müsste man eigentlich die Anteile addieren, SVP 26,3 % und BDP 5,8% ergibt: 32,1%!!!!!!
NEIN, Fusselhirn!
AntwortenLöschenDie SVP gibt's ja erst, seit die damalige BGB mit den Demokratischen Parteien (DP) der Kantone GR und GL fusioniert hat.
Und sind's jetzt nicht genau die, die jetzt dem Herrliberger Guru ihren Gehorsam verweigern? Siehste!
Schlage darum for, dass sich die SVP auf ihre Wurzeln besinnt und sich wieder in BGB umbenennt:
Brunner-Giezendanner-Blocher-Partei!
Nein, Schnapsnase!
AntwortenLöschenDie damals bei der Fusion beteiligt waren sind heute in einer Holzkiste und gucken Rüebli von unten an.
Zudem, für welche Partei war WS's Herr Papa jahrelang im Bundesrat? Und laut welchem Oberlender Freude-Herrscht-altBR war die Abspaltung eine ganz und gar "ungfrööti Sach"? Und welche Frau Finanzdirektorin stieg im Schatten und mit der Knete des doch so verachtenswerten Zürcher Flügels in ihr Amt hoch?
Die heutige BDP hat jahrelang vom Erfolg der Blocher-SVP profitiert, gestohlen, ihre Wähler angelogen. Die 5,8% sind
- entweder eigentlich SVP-Wähler, die irregeleitet sind oder Blocher hassen (oder WS lieben)
- oder dann Wechselwähler, die keine Ahnung haben
Wenn du so willst: Die SVP von 2007 hätte dieses Mal 32,1 Prozent erreicht!
Ach du Weinseliger!
AntwortenLöschenWerd mal nüchtern und komm zurück auf den Boden der Realität:
SVP: -8, SP: +3
Schlaf gut und träum süss!
SVP: 26,6% Wähleranteil, 54 Sitze
AntwortenLöschenSP: 18,7% Wähleranteil, 46 Sitze
Das ist der Boden meiner Realität.
1) Wie eine Partei (SP), die von 19,5% im Jahr 2007 auf 18,7% runterfällt, dennoch 3 Sitze dazubekommt, muss mir mal jemand ganz langsam erklären
2) Was die definitiven Fraktionsstärken in der Vereinigten Bundesversammlung anbelangt, so wollen wir uns doch noch ein Weilchen gedulden, bis die letzten Ständeräte gewählt sind, gell
Und zum Schluss noch dies, Schafskopf:
AntwortenLöschenDie SVP ist als Partei (nach der Spaltung) eigentlich zum ersten Mal so bereinigt und neu zu eidgenössischen Wahlen angetreten. Und hat auf Anhieb 26,6% Wähleranteil erreicht.
Das ist noch beachtlich, findich.
Ach du Schtieregrind!
AntwortenLöschenZum 2. Nov. um 10:49: Vielleicht sind SP-Stimmen qualitativ besser, und deshalb beim Auszählen auch quantitativ, als die der SVP-Wählenden?
Könnte ja sein!
Aus meiner Sicht möcht ich's damit bis zum endgültigen Endresultat bewenden lassen.
:grinsundbisdann:
Hey Mann! Mässige dich!
AntwortenLöschenHättest mir ja zu meinem letzten Kommentar ja wirklich ein anderes Abfrage-Kennwort zuteilen könn!
Aber nein, du meintest:
"saumor"
Nun, du Kalb!
AntwortenLöschenDas wäre dann eine Art Elektoralfaschismus. Aber hr Sozialisten ward ja dem f-Element nie ganz abgeneigt, nicht wahr.
Grinsundgröhl.
Aber dass das niemandem aufgefallen ist am wenigsten unseren linken Journalisten in den Meinungsstuben der Nation - ist doch bezeichnend!
Fast 1 Wählerprozent verloren, aber 3 Sitze dazugewonnen!!!
Ist da evtl. Bruderers Baby mitgerechnet?
Aber doch klaro, du Kuh!
AntwortenLöschenUnd NICHT nur DAS!
Da wird's wohl noch Enkelinnen geben!
Und zum Schluss noch dies:
Lieber ein Kalb als ein
SCHLITZRUESSLER!
(Honni soit qui mal y pense!)
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlitzr%C3%BCssler
spielt alles keine rolle, was ihr zusammenzählt, ebenso wenig wie das der politologen.
AntwortenLöschenes grundert und schmlumpft in bern nur so von trieffenden neudeutungen - sollte die svp keinen 2. br erhlaten, so hoffe ich doch, dass sie konsequenterweise den wunsch der übrigen all-parteien (ausgenommen fdp, jedoch über jahre mitgegeangen also auch mitgefangen) deutlich veranschaulicht und ihren br u.maurer zurückzieht; nicht in die opposition aktiv gehen oder sich beleidigt stellen; sondern ganz offensichtlich den wählerwillen darstellen - worauf die all-parteien sich berufen, wenn sie den anständigen, konsens-kompromisswilligen svp-br küren wollen.
dann gibt es in 4 jahren zahltag mit bonus...wer nicht hören will muss fühlen; will heissen, die koalitionsbedären werden verneint, dafür aber erfahrbar gemacht, samt verantwortung und pflichten!
korr.:
AntwortenLöschenwill heissen, die koalitionsgebärden werden verneint
Dass die SVP fallweise eine grosse Mehrheit des Schweizer Volkes hinter sich scharen kann, hat sie ja auch schon gezeigt, mit nur einem Bundesrat (zuweilen wars sogar nur ein Halber!). Das würde sie auch als Nicht-Regierungspartei schaffen.
AntwortenLöschenWie Engeler in der WeWo schrieb (sinngemäss): Frau WS sollte jetzt staatsmännisches Verhalten zeigen und in die Geschichte eingehen, als jemand, der in einer ausserordentlichen Situation ihre Frau gestanden hat und gute Arbeit geleistet. Und nicht als kleingeistige, machtsüchtige Politnummer die nur einen einzigen Zweck kennt: sich selber.
5,8% BDP sind ja nur ihr zu verdanken und ihrer relativen Beliebtheit in dem Teil des Volks, das Wsiss Award guckt und Schweizer Illustrierte liest.
Oder Tagesanzeiger: Widerlich, wie der die Frau in den Himmel schreibt und heiligspricht. Nur m sie und ihre Mikropartei gegen die böse, böse SVP in Stellung zu bringen.
Tz.
@orlando
AntwortenLöschenhaben sie in der neuen ww (2.11.11 - widerstand ist pflicht ) den kommentar von upe schon gelesen? interessanterweise greift er den oben erwähnten gedanken ebenso auf - finde ich den einzig richtigen weg, im sinne der glaubwürdigkeit und prinzipientreue.
Zysi, mon cher. Ja habe ich. Ich bin mehr ein Weltwochen-End-Leser.
AntwortenLöschenIch halte die Opposition seit 2003 für einen gut gehbaren Weg. Ich bin sehr für entweder eine Mitte-Rechts-Regierung oder aber Mitte-Links (welche unwiderruflichen Fehler eine letztere begehen würde liegt auf der Hand - das müsste man als Oppositioneller aushalten können).
Tatsache ist, ob mit oder ohne Regierungsbeteiligung SVP schreitet die de facto Abschaffung der Schweiz voran, von der Linken kräftig angetrieben. Und mit oder ohne SVP wird sich eine Zentripetalkraft etablieren müssen, die dem entgegenhält.
Wenn die bürgerliche Schweiz erodiert und einem beliebig-unverbindlichen New-Age-Wellness-Mittekurs Platz macht, treibt das nicht nur Leuten wie Ihnen, Zysi und mir die Sorgenfalten ins Gesicht.
Wenig Zeit momentan, aber demnächst mehr davon auf diesem Sender.
It's a fucking nightmare!
AntwortenLöschenoh yeah! oh yeah! svp is dead! und orlando hat genug von freier rede für freie bürger und zensuriert wild drauf los! oh yeah! hahahaha!!!
AntwortenLöschenit's a dream come true!
dead? Ehmm, es ist und bleibt die wählerstärkste Partei (mit Abstand).
AntwortenLöschenEin Alptraum ist die Wahl dieses Gewerkschafts-Fossils. Wie verzweifelt muss ein Wähler sein, wenn er lieber so einem die Stimme gibt, aus lauter Angst dass ihm die Hand abfiele wenn er den Namen Brunner aufschreibt?
Ach, und übrigens in wievielen Kantonen ist die SP fürs Stöckli angetreten und hat NICHT gewonnen, nicht den Hauch einer Chance? Hat jemand von den Leitartikelwichsern mitgezählt und schimpft jetzt die SP Verliererin?
Dies ein paar Neuigkeiten, die im Dreamland offenbar noch nicht angekommen sind.
die sp hat soviele sitze im stöckli wie noch nie! badabing! und sie hat nichts von einem sturm rumposaunt und dann WENIGER sitze gemacht als bisher! badabumm!
AntwortenLöschenjaja, was sagt das über die wählbarkeit des "bergbauern" (selbstdeklaration) aus, wenn ein erzkonservativer kanton wie st. gallen lieber einen gewerkschafter wählt als den "bergbauern"?
game and set and match!
oh yeah, oh yeah!
und zusätzlich kriegt sie jetzt auch keinen weiteren bundesratssitz! hahahahaaaaaaaa!
face it, svp: your time is over!
Hey Orli, wach auf!
AntwortenLöschenDas ist KEIN Alptraum, sondern die schöne neue Welt-Realität!
Tja, der "STURM" auf's Stöckli erwies sich halt bloss als laues Lüftchen. Und sogar dieses ging hinten raus!
Oder wie heisst's so schön:
SR-Wahlen sind PERSONEN-Wahlen!
Oder wie sagte die Hausfrau zum Geschpons:
Weisch Chrigel, für unser Laminat brauchen wir keinen Blocher mehr!
Orli: für DICH und Susi Superschwiizer
AntwortenLöschenHier ein kleines Liedchen zur Aufmunterung:
http://www.youtube.com/watch?v=iTseFBze0NM
Oder gfallt eu das besser?
AntwortenLöschenhttp://www.youtube.com/watch?v=sddjd4OTHJk
Aber Achtung:
AntwortenLöschenDie Sicherheitsabfrage zum Zuvordern hiess
(multikulturell, sozusagen):
cominfeu
;-)
Ich weiss, wenn es anders wäre, wäre O nicht grad anständig mit uns Verlierern. Allerdings misst sich Zivilisation am Umgang mit den Gegnern. Von mir an dieser Stelle also kein Siegesgeheul.
AntwortenLöschenMit Verlaub: Wenn der politische Gegner verliert, macht das einen noch nicht zum Gewinner, ihr Idioten.
AntwortenLöschenDas Zauberwort lautet Contenance.
Ich erinnere an den Ehrenkodex vor einem Jahr, als die SVP die Ausschaffungsinitiative gewann: es gibt kein Siegesgeheul. Tja, Contenance wahren kann wahrlich nur, wer echte Grösse besitzt. Das trifft auf die wenigsten hier zu.
Und wer sich jetzt als Claqueur betätigt, war vorher offenbar zu feige, zu seinen wahren sozialistischen Sympathisantentum zu stehen.
Der vielzitierte "Sturm" ist die Erfindung irgendwelcher Möchtegern-Schawinskis in der Linkspresse à la Tagi. Wer mir zeigt, welcher SVP-Politiker jemals von einem Sturm gesprochen hat, dem spendiere ich eine gute Flasche Wein.
Übrigens: der Tagi, der seit Wochen alles unternahm, dass Blocher nicht gewählt wird, ist heute - abgesehen von einem Gewaltfantasie-Cartoon - auch nicht in Siegesgeheul ausgebrochen. Soviel zur Grösse.
Tigri: nein, Schadenfreude ist ein Sentiment, dem ich mich höchstens heimlich hingäbe; Triumphe sind mit Würde zu tragen, so finde ich. Natürlich ist es jammerschade, dass ich dies nun nicht beweisen kann ;-)
haha, dann heul doch, orlanda!
AntwortenLöschenich finde es nachwievor spannend wie verzerrt bis schizophren die wahrnehmungen sind.
AntwortenLöschenwenn ich mir die umliegende diktiererische EU anschaue samt stummen mitverfolgen der 74% Stimm-nicht-für-den SVP-ler-Wählenden und dann in der CH die zerfleischung von sich intelligent abgrenzenden prinzipen gegenüber den grossreichischen hegemonien betrachte; die genau dahin führen, wo eben die svp nicht hin will; ja dann hat das mit realitätsverweigerung zu tun.
darum - auch ein federer musste in sich gehen und das wird die SVP nach den BR-Schacher auch tun müssen - bin ich da ganz zuversichtlich, denn erst in der not entstehen wirksame strategien...
wenn der blöchi erst mal im schacher-saal sitzt, wirds wider laufen; wieso? an der front erkennt man den gegner.
Zysi, ich plädiere wie schon 2003 für die Opposition. Das Parlament wollte es damals anders. Und muste sich selber aus der Patsche helfen, als es sah, dass Blocher viel zu erfolgreich war. Was auch die Wähler bekräftigten im 2007. Wir haben also sowohl von der Ausgangslage her wie auch von der Wählerstärke den Status quo ante. Ante Blocher im BR.
AntwortenLöschenDie anderen P<rteien (oder sollte man sagen: Fraktionen) werden keinen oder einen wilden SVPler wählen. dann muss es heissen: Exodus!
Ueli Maurer müsste dann zurücktreten.
Ich bin für das Experiment. Die SVP ist geborene Oppositionskraft, nur so entfaltet sie ihren ganzen Zauber.
Die Frage, ob sich die stärkste politische Kraft so verhalten sollte, ist freilich legitim. Aber eine verkrüppelte Konkordanz unter Führung der Verliererparteien ist wenig mehr Wert.
Sollen sie ihr Links-Mitte-Päckli ruhig machen, die anständigen Apparatschiks, die braven Polit-Durchdiener, die staatsgläubigen Vernunftsbolzen und von der Verwaltung ferngesteuerten Abnicker.
Die SVP wird genau nicht für solche Zwecke gewählt.
Orlando, ich gehe mit ihnen einig bis auf die kleine differenz, dass ich dies nicht als gang in die opposition betrachten möchte. diese begründung bestätigt meines erachtens den verneinten wunsch (aller parteien) nach ausschliesslicher machtpolitik einer quasi zentralregierung und dies entgegen dem hehren prinzip des föderalismus von parteien in der bundesversammlung.
AntwortenLöschendass die svp von dieser entwicklung profitieren kann, ist möglich; nur dürfen wir die stellung/bedeutung von cb dabei nicht aus den augen verlieren - diese war diesbezüglich relefant - wenn ich aber an einen a.escher denke, sollte sich die svp mit den post-blocher-ära auch befassen; denn opposition klappt nicht immer wunschgemäss im republikanisch-bürgerlichen sinn; siehe usa, d
Tja, wie zysi sagt:
AntwortenLöschen"die stellung/bedeutung von cb" in der VOLKS-Partei ist tatsächlich RELEFANT!
Im allerbesten/schlimmsten Sinne dieses Wortes.
Gescheit, Fufi, fürwahr. Sich über sprachliche Fehler anderer lustig zu machen, sehr reif, ja, ja.
AntwortenLöschenDer Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschen